Frage: Danke!

Lieber Herr Dr.Posth, ich möchte mich bei ihnen sehr herzlich bedanken für die 3 tollen Schriftstücke, die sie verfaßt haben. Diese bestätigen und bestärken mich in meiner bisherigen Auffassung zu diesem Themenbereich und liefern mir wissenschaftlich fundierte "Munition" für Diskussionen im Verwandten- und Bekanntenkreis. Von der Geburt meiner Tochter an wurde mir ausgemalt, was die mal für eine Tyrannin wird, außerdem unselbständig und verwöhnt, weil ich versucht habe, ihre Bedürfnisse immer möglichst rasch und ausgiebig zu befriedigen.(Stillen, Tragen usw.) In der Fremdelphase (übrigens recht kurz und nicht allzu heftig) habe ich ihre Signale respektiert und sie "geschützt", auch vor Oma und Opa, was wieder oben erwähnte Vorwürfe aufbrachte. Mittlerweile ist sie 14 Monate alt, hat entgegen aller Prophezeiungen mit 10 Monaten zu gehen begonnen, ist sehr interessiert am Umgang mit anderen Menschen, spielt auch selbständig - alle sagen, was sie doch für ein "angenehmes" Kind ist. Jetzt kommen aber die nächsten Vorwürfe, ich dürfe ihr doch wirklich nicht alles durchgehen lassen, sie muß auch mal ein Nein und Grenzen kennenlernen (sie liebt das Wort "Nein" und sagt es zu allen passenden Gelegenheiten). Ich versuche, Konfliktsituationen liebevoll und ev. mit kleinen Tricks (Ablenkung, Lied singen, Spaß machen) zu entschärfen und fahre bisher ganz gut damit. Viele meinen: ja das geht jetzt noch, aber wenn sie dann mal richtig trotzt, wird alles noch viel schlimmer, und wenn sie bis dahin nicht gehorchen gelernt hat...siehe oben! Und irgendwie lasse ich mich doch verunsichern, ob ich nicht alles falsch mache - da werden Geschichten erzählt von antiautoritär erzogenen Kindern, die dann drogensüchtig wurden usw. Aber wie gesagt, ich hab ja neue Argumente, und ich werde alle "Uneinsichtigen" auf diese Seite verweisen. LG von Guggi

Mitglied inaktiv - 16.10.2003, 08:46



Antwort auf: Danke!

Hallo, ich kann Sie nur darin unterstützen, bei Ihrem Kurs zu bleiben zum Wohle Ihres Kindes und auch zu Ihrem eigenen Wohl. Wenn Ihnen mein Text dafür als Unterstüzung dient, dann kann ich mich nur darüber freuen. Alles Gute und bleiben Sie stark. Wenn etwas mit "starken Eltern" gemeint sein kann, dann ein Standpunkt wie der Ihre.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.10.2003



Antwort auf: Danke!

Hi, bei Dir möchte ich gerne Kind sein :-) Und lass die anderen reden - sie werden vielleicht bei der Beobachtung Deines liebevollen Umgangs mit Deinem Kind nur schmerzlich daran erinnert, dass sie das vielleicht selber nicht erfahren haben und vielleicht auch bei evtl. eigenen Kindern so nicht geschafft haben. Wenn's irgendwo gut läuft, so mein gelegentlicher Eindruck, scheinen manche Beobachter nur darauf zu lauern, dass mal was Schlechtes eintritt. Die Komponente "Neid" spielt öfter mit, als man denkt, schätze ich. Gruß, Almut.

Mitglied inaktiv - 16.10.2003, 10:49



Antwort auf: Danke!

Hallo Guggi, Du hast mir genau aus der Seele geschrieben. Laß Dich bloß nicht beirren und verunsichern. Almut hat sicher recht, daß auch viel Neid mit im Spiel ist. Bei den Sprüchen: "So ein ausgeglichenes und glückliches Kind, was für ein Glück!" sage ich immer: "Ganz so gottgegeben ist das auch wieder nicht, da muß man schon viel für tun!" Das Schöne ist, und das weiß ich aus eigener Erfahrung: die klugen Mütter/ Schwiegermütter etc. werden immer ruhiger und auch kleinlauter. Spätenstens dann, wenn alle Unkenrufen Lügen gestraft werden und das Kind doch tatsächlich "locker" und voller Vertrauen durch das Trotzalter geht... oder ganz von selber ordentlich ißt oder "plötzlich" bitte und danke sagt... Außerdem: Du bist noch lange nicht antiautoritär, wenn Du liebevoll Dein Kind ablenkst, laß Dich bloß in keine Schublade drängen. LG Hanna P.S. Bei Einmischung hilft auch ganz gut, finde ich, objektive Infos anhand zu geben. Da können sie dann in Ruhe alles nachlesen, und ich muß mich nicht rechtfertigen. Die Neigung zur Obrigkeitshörigkeit bei älteren Leuten kommt einem da auch zu Hilfe... *fg*

Mitglied inaktiv - 16.10.2003, 20:34