Frage: Danke und 2 Fragen

Sehr geehrter Dr. Posth, ich möchte Ihnen heute einmal für Ihre wundervolle Arbeit hier im Forum danken, ich bin sicher, dass durch Sie viele Kinder glücklicher aufwachsen können und das ist unschätzbar wertvoll! Meine Frage heute ist wie ich am besten auf das beißverhalten meines 13 Monate alten Sohnes reagiere.Er plagt sich immer noch sehr mit seinen Backenzähnen und beißt mich stark in den Arm (v.a. in die Schulter).Ich spüre richtig wieviel Spannung er im Kiefer hat.Beißringe o.ä. nimmt er z.Z. gar nicht mehr.Sag ich nein reagiert er wie in Ihrem Buch beschrieben,fasst es als Spiel auf u. beißt gleich nochmal zu, manchmal wenn er müde ist weint er dann auch (er ist sehr sensibel).Wenn ich meinen Arm wegziehe, geht er gleich hinterher.2.wenn unser Kleiner weint weil er z.B. unbed. etwas möchte/machen möchte, wäge ich ab ob es möglich ist, wenn ja erfüll ich ihm den Wunsch.Ist das erzieh. gut oder vermittle ich ihm das Gefühl, dass er nur durch sein Weinen was erreicht?Vielen Dank!!

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 01:24



Antwort auf: Danke und 2 Fragen

Hallo, erst einmal vielen Dank für Ihr Lob. Die zweite Frage ist klarer zu beantworten. Das Kind lernt solange nicht durch Weinen etwas bei seinen Eltern durchzusetzen, solange nicht Druck beim Kind ständig auf Nachgiebigkeit bei den Eltern stößt. Wenn also ein dringender Wunsch beim Kind besteht und nichts dagegen spricht, diesen Wunsch auch zu erfüllen, braucht man ja gar nicht bis zum Weinen warten. Scheinwiderstand ist also ungünstig. Entweder man gestattet es freigiebig oder man untersagt es konsequent. Dann sollte das Protest-Weinen in Ablenkung zu Trost münden. Es ist eben nicht alles zu haben und zu machen. Genau das lernt das kInd dabei. Der Beißdruck lässt natürlich dann nach, wenn die Zähne durch sind. Sie müssen sich aber nicht mutwillig beißen lassen. Sie dürfen durchaus Ihren Arm wegziehen und verweigern. Sagen Sie Ihrem Sohn mimisch und gestisch, dass Sie das nicht wünschen, verbinden Sie es mit einem klaren "nein" und beruhigen Ihren Sohn geduldig, wenn er dann anfängt zu weinen. Auch hier gilt für das Kind: nicht alles, was es meint zu brauchen, ist auch möglich. An dieser Erkenntnis nimmt kein KInd seelischen Schaden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.06.2008