Clusterstillen über 12 Stunden/Tag und damit Schlafmangel bei Baby

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Clusterstillen über 12 Stunden/Tag und damit Schlafmangel bei Baby

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Kleine ist nun fast 7 Wochen alt und wird voll gestillt. Seit über 4 Wochen macht sie „Clusterstillen“, das sich im Laufe der Zeit auf den GESAMTEN Tag ausgeweitet hat - ohne Schlaf. Wenn sie nicht sofort die Brust bekommt, macht sie sich steif, brüllt, schlägt mit dem Kopf an die Brust, brüllt die Brust an, rammt sich die Fingernägelchen in ihr Händchen/Gesicht/meine Haut oder kratzt sich heftigst. Jemand Anderes kann sie kaum beruhigen – entweder sie wird angelegt oder sie schreit. Damit sie schnell satt wird, bekommt sie mittags+abends je 60ml Fertignahrung+abgepumpte Milch, was sie zwar sofort aber nur kurz sättigt. Anfangs wurde ein Entwicklungsschub vermutet, sie konnte im Kinderwagen abgelenkt werden, war für ca. 2 Std. satt, jetzt muss ich unterwegs stillen. Beim Trinken schläft sie auch nicht mehr ein-sie schläft ca. 8 Std./24 Stunden. Einschlafen klappt abends ganz gut. Wie durchbrechen wir das, damit sie tagsüber schlafen kann? Vielen Dank

von lanrab am 05.05.2014, 08:17



Antwort auf: Clusterstillen über 12 Stunden/Tag und damit Schlafmangel bei Baby

Hallo, wenn ich Sie recht verstehe, dann haben Sie Ihre Tochter praktisch den ganzen Tag an der Brust. Und dabei schläft sie nicht ein oder nur 8 Stunden in der Nacht. Tags ist es wahrscheinlich viel zu unruhig und überdies hell, so dass die Brust letzlich nur zur allgemeinen Bedürfnisbefriedigung benutzt wird und weder zum momentanen "Runterfahren" noch allein zur Sättigung. Dieses Prinzip sollten Sie versuchen zu durchbrechen. Aber das geht nur mit Ersatzbefriedigung wie z.b. mit eine Nuckel, den Sie vermutlich erst antrainieren müssen. Die kleinen Säuglinge schieben die Zunge zum Saugen an der Brust nach vorne, so dann der Nuckel erst einmal immer aus dem Mund herausfällt. Sie brauchen also etwas Geduld. Auch ein Wasser- oder Teefläschen kann als Ersatzbefriedigung benutzt werden. Sonst hlft normalerweise nur noch Herumtragen im Tragesäckchen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.05.2014