Sehr geehrter Herr Posth
Mein Sohn (6M., voll gestillt, Beistellbett, schläft gut ein) kommt normalerweise 2x in der Nacht und will trinken. Nun habe ich mich zur Brustentwöhnung in der Nacht informiert und würde gerne erreichen, dass er durchschläft. Ich habe nun gedacht, dass ich sobald er den Brei zuverlässig isst, (hatten schon zwei Versuche, welche wegen Magen/Darm-Erkrankungen wieder zum Abbruch führten) mit der Entwöhnung in der Nacht beginnen. Ist dies der richtige Zeitpunkt oder soll man erst abwarten, ob er es alleine schafft? Gibt es “Stolpersteine“, welche wichtig zu wissen wären? Herzlichen Dank für ihre Antwort! Freundliche Grüsse
Patricia
von
Sisco
am 04.03.2013, 07:22
Antwort auf:
Brustenwöhnung nachts
Liebe Patricia, mit einem halben Jahr schlafen die wenigsten Säuglinge schon durch. Wahrscheinlich hat jeder Säugling so seine eigene Zeit, wann er in der Lage, etwa 8 Stunden ohne zusätzliche Nahrung auszukommen. Das hängt hautpsächlich mit seinem Zucker- und Fettstoffwechsel zusammen, denn die Gehirnzellen des Menschen brauchen permanent Sauerstoff und Traubenzucker (Glucose). Bis zu einem gewissen Grade können die Hirnzellen eine Säuglings aber auch Fettabbauprodukte verwenden (Ketone). Jetzt ist es eine Frage des Stoffwechsels und des Zuckerspeichers in der Leber, wie gut das auch über einige Stunden in der Nacht funktioniert. Daher habe ich den besten Zeitpunkt für die Brustentwöhnung auf das Ende des 1. Lebensjahres anberaumt, also 10 bis 12 Monate. Da müsste es eigentlich bei jedem Säugling klappen. Auch aus psychologischen Gründen ist dieser spätere Zeitpunkt günstiger (s. "Brustentwöhnung in der Nacht" im gezielten Suchlauf). Also, vielleicht warten Sie noch ein Weilchen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.03.2013