Hallo,
unser Sohn ist 8 Monate alt. In der letzten Zeit ist er oft Nachts aufgewacht und liess sich nur durch Stillen beruhigen. Wir haben uns dann entschlossen ihn Nachts von der Brust zu entwöhnen und haben dabei all ihre Tipps beherzigt. Seit drei Nächten sind wir nun dabei. Erste Erfolge sehen wir schon, z.B. lässt er sich nun bis 12 Uhr viel einfacher beruhigen und schläft schnell wieder ein. Aber wenn er dananch wach wird ist er schwer zu beruhigen. In der ersten nacht hab ich ihn dann wieder um 02 Uhr gestillt (letzte Stillmahlzeit ca. halb 8), die zweite um 05 Uhr und die dritte wieder um halb 2. Da war er schon seit ca einer Stunde am protestieren. Wir tragen ihn umher, singenSchnuller u. Tee nimmt er nicht.Ihn länger protestieren zu lassen bringen wir nicht übers Herz, wissen aber nicht was wir jetzt tun sollen. Wieviele Nächte sollen wir so weiter machen, kann man ihm um ca. zwei eine Mahlzeit geben, wie lang können wir ihn protestieren lassen?
Viele Grüße Sandra
Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 08:33
Antwort auf:
Brustentwöhnung
Liebe Sandra, bei diesem Programm muß sicher gestellt sein, daß der Säugling abends beim Einschlafen ausreichend satt ist. Dann ist ein Vorenthalten der Brust, d.h. von Muttermilch wenigstens im Prinzip möglich. Wenn ein Säugling keinen Tee annimmt (meistens weil er nicht daran gewöhnt ist), dann hilft häufig Wasser oder ausnahmsweise einmal stark verdünnter Apfelsaft. Aber diese Angebote müssen natürlich auch nur für den Übergang herhalten. Sie dürfen nicht zur neuen Gewöhnung führen. Wenn man das beherzigt, genügen fast immer 3 bis 4 Nächte. Wenn ein Säugling weiter protestiert, obwohl er geduldig getragen wird und liebevoll beschwichtigt, dann ist das zwar auch Streß für ihn (und für die Eltern), aber die Bindung leidet nicht und von den wenigen Malen nimmt auch die Hirnentwicklung keinen Schaden. Ansonsten dürfte ja nie etwas geschehen, gegen das der Säugling oder das Kleinkind protestiert. Eine solche Entwicklung wäre unrealisitisch und nicht im Sinne der menschlichen Natur. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.11.2006