Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
vielen Dank für Ihre tolle Arbeit.
Meine Tochter, unkorr. 10 Mon (34+5) musste 10 Tage auf der Intensivstation bleiben. Dort konnten wir sie besuchen u „Känguruhen“, am Tag 3x je 1,5 h. Musste wohl auch Schreien.
Verweigerte die Brust; habe es nach 2 Monaten geschafft, auf die Brust umzugewöhnen. Wird tagsüber u abends z Einschlafen gestillt. Um 20h geht sie schlafen, kommt um 24h und ab 2h alle 30 Min oder dauernuckelt.
Ich möchte gerne wieder zu Schlaf kommen und möglichst nachts abstillen. Oder wegen des schwierigen Starts noch etwas die Brust gönnen? Bindungsschaden? Sie schreiben, wenn das Kind beim Herumtragen schreit, würde dies bis zu einem gewissen Punkt Wutgeschrei sein. Meine Tochter steigert sich manchmal extrem in das Geschrei hinein, ab welchem Zeitraum würden Sie lieber abbrechen? Vor dem Abstillen in der Nacht kommt ja das Abstillen am Tag. Zählt dazu das Einschlafstillen für Nickerchen? Wann ist der ideale Zeitpunkt, um komplett abzustillen?
von
Mariechen2013
am 08.09.2014, 07:39
Antwort auf:
Brustentwöhnung
Hallo, den Zeitpunkt, ab wann Wutschreien in verzweifeltes Schreien umschlägt kann man schwer beschreiben.Das "Wutgebrüll" ist meist ohne Tränen und von viel Motorik begelitet wie Wegdrücken, Strampeln, mit den Armen rudern. die Verzweiflung fängt an, wenn die Motorik zum Erliegen kommt, Das Schrei matter und eben verzweifeltt wirkt und auch Tränen kommen. Wobei die Tränen sicher keine zuverlässiger Indikator sind. In der Wut gibt es auch kurze Pausen zum Atemholen, in der Verzweiflung fallen die weg und entsteht gleichzeitig ein Dauerwimmern. Also so könnte man es eingiermaßen unterscheiden. Ja, das Einschlafstillen am Tag, kann das noch toleriert werden? Ich würde sagen ja, weil es mit dem Einschlafen verbunden ist und nicht mehr mit der Sättigung. Der Säugling trinkt also mit einem anderen Grundempfinden.
Wenn Ihre Tochter derzeit 10 Monaten unkorrigiert ist, dann ist sie tatsächlich erst 8 1/2 Monate. Das könnte noch ein bisschen früh für die BE in der Nacht sein. Sie schläft jetzt ungefähr 6 Stunden mit einer Unterbrechung für die Nachtmahlzeit. Dann wird sie unruhig und braucht das Dauernuckeln. Ein Schnuller würde nicht helfen? Ein geschickt platziertes Wasserfläschchen? Vielleicht ist ja ein Kompromiss möglich zwischen 8 und 10 Monaten. Ist denn Ihre Tochter gut gediehen? Viele Grüße und danke für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.09.2014