brustentwöhnung in der nacht

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: brustentwöhnung in der nacht

lieber herr dr. posth! meine tochter ist fast ein jahr alt und ich habe nun versucht, die b.e. in der nacht durchzuführen. nach der 4. nacht ohne schlaf für uns beide habe ich aufgegeben. sie wacht fast halbstündlich auf und ich muss sie dann rumtragen, bis sie wieder einschläft. das hat sich in der ganzen zeit gar nicht verbessert. schnuller nimmt sie keinen. in dieser zeit habe ich ihr immer abends 200g brei gefüttert, was sehr schwierig war, da sie brei hasst und auch sonst nur wenig isst. sie wiegt 8,5 kg bei etwa 75 cm, ist also auch zierlich. soll ich unter diesen umständen lieber aufgeben und sie weiter nachts stillen? dazu passend eine weitere frage: inwieweit muss ich meine tochter zum essen "zwingen"? sie isst jetzt beim familientisch mit, immer so ein paar bröckchen bis sie satt ist. dazu gibt es noch 2-3 kleine milchfläschchen am tag, insgesamt nicht mehr als 200ml. sie schaut aber nicht untergewichtig aus und ist fröhlich und aktiv danke für ihre hilfe und liebe grüße

Mitglied inaktiv - 12.04.2010, 00:13

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Antwort auf: brustentwöhnung in der nacht

Hallo, 8,5 kg für 1 Jahr ist grenzwertig. Da sollte man zunächst einmal keine Experimente machen. Wenn die Brustentwöhnung in der Nacht gar nicht klappen will, dann ist das Kind innerlich auch noch nicht bereit dazu. Ich setze dabei voraus, dass die Mutter-Kind-Bindung stimmt (s. Ihr ergänzendes Schreiben). Sie sollten also noch einmal eine Pause einlegen und es nach 4 Wochen wieder versuchen. Zum Essen zwingen sollte man ein Kind überhaupt nie. Essen muss Befriedigung bleiben, entweder von Hungergefühlen und Appetit oder von reiner Lust (oder beidem). Weder zum Strafen noch zum "Mästen" ist die Nahrungsaufnahme geeignet. Z.B. ist beim Durchtritt von Zähnen der Appetit häufig verringert. Das muss man dann beachten und eben einfach wieder mehr Milch geben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.04.2010

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