Frage: Brauche bitte Ihren Rat!!!

Hallo Hr.Dr.Posth, ich weiß nicht weiter und hoffe auf Ihren Rat.Mein Sohn, 4J. hat spät angefangen zu sprechen. Von Anfang an sehr undeutliche Aussprache, laut KiA erst mal gewartet. Dann ging die Odyssee los, da keine Besserung. HNO, auch mit Paukenröhrchen keine Besserung, Pädaudiologie: Logopädiebeginn mit 2,8J. Nach 1/2J Abbruch, Sohn machte nicht mit, verweigerte sich, starkes Störungsbewußtsein. Sprache selbst entwickelte sich sehr gut, Wortschatz u Grammatik ok. Weiter starke Dyslalie. Defizite in Motorik u. Wahrnehmung,z.Zt Frühförderung, Ergo empfohlen. WV Pädaudiologie: orofasciale Dyspraxie. Muss von Arzt zu Arzt und Test zu Test, jetzt SPZ. Verweigert jede Testsituation. Sehr weit vom Verstand, weiß leider sehr gut um seine Defizite, verweigert jetzt wieder erneuten Logopädieversuch. Wie kann ich ihm helfen? Ich lobe ihn viel! Ich will ihm diese ständigen Termine ersparen, werde nur immer weiter geschickt ohne Ergebnis u Hilfe. Vielen Lieben Dank, Maria!

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 09:04



Antwort auf: Brauche bitte Ihren Rat!!!

Liebe Maria, orofaziale Dyspraxie ist nur ein Fachterminus für die Feststellung, dass ein Kind Schwierigkeiten hat, mit der Zunge und den Lippen die für die Sprache notwendigkeiten Laute sauber auszusprechen. Da Ihr Sohn auch feinmotorische Probleme hat, was häufig mit der Artikulationsstörung vergesellschaftet ist, glaube ich nicht so sehr an die vermutete Hörstörung. Nur lässt sich die bei einem Kind von 4 Jahren ohnehin nur schwer nachweisen. Insofern ist die Pädaudiologie noch beschränkt mit ihren Untersuchungsmöglichkeiten. Die berühmten Paukenröhrchen haben erwiesenermaßen einen begrenzten Nutzen. Es gibt große Studien aus Amerika, die das beweisen. Am besten gewähren Sie Ihrem Sohn jetzt eine etwas längere Therapiepause, um dann bei einer netten und pädagogische geschickten Sprechtherapeutin noch einmal loszulegen. Kinder müssen richtig Spaß an der Sprachtherapie entwickeln, sonst ist das Ergebnis unbefriedigend. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.04.2010