Frage: Bockiges Verhalten

Hallo! Es geht um unseren Sohn (15 Monate).Er war eigentlich bis jetzt immer ein sehr liebes Kind,doch seit ca. 3 Wochen ist er derart zickig und trotzig, er lässt sich nichts sagen.Verbietet man ihm etwas,fängt er richtig an zu schimpfen und manchmal auch zu hauen.Wir waren 2 Wochen mitihm im Urlaub, da hat er überhaupt nicht gehört.Beim essen hat er oft etwas wieder ausgespuckt usw. Mein Mann fackelt da nicht lange aber ich weiss oft nicht, wie ich mich verhalten soll. Zuhause bring ich ihn dann mal in seinZimmer, wenn ér wieder so bockig ist, dann steht er aber an der Türe und schimpft richtig laut und ägerlich und beruhigt sich gar nicht mehr.Genauso wie abends beim einschlafen, bis vor 3 Wochen haben wir ihn um 7 Uhr ins Bett gelegt und er ist artig eingeschlafen. Neuerdings fängt er sobald ich dir Türe hinter mir schließe sofort an zu schreien, manchmal eine Stunde lang!Und noch einProblem gibts beim Zähneputzen. Er hat 8 Zähne und alle 4 Backenzähne sind zurzeit am kommen, aber von Anfang an habe ich Probleme ihm die Zähne zu putzen. Sobald ich mit der Bürste komme, presst er die Lippen aufeinander.Ich sage ihm erst"mach den Mund auf",wenn er es nicht tut,etwas lauter.Es gibt auch schon mal einen Klaps auf den Popo,aber auch das wirkt nicht.Dann werde ich auch lauter,denn Zähneputzen muss einfach sein.DAnn kommt mein Mann mir manchmal zur Hilfe und er hat von Natur aus eine sehr laute und bestimmende Stimme und mein Sohn macht einfach den Mund auf!!??Was mache ich falsch?Ich bin wirklich am verzweifeln.In vielen Situationen hört mein Sohn besser auf meinen Mann,wenn ich was sage,passiert nichts,sagt er etwas,natürlich lauter,passiert es.Das ist mir im Urlaub sehr aufgefallen,und war mir manchmal auch peinlich,wenn Leute das mitbekommen haben.Mein Mann sagt oft,dass unser Sohn mehr REspekt vor ihm hat als vor mir, weil ich etwas "weicher"bin,und er meint unser Sohn weiss auch ganz genau,dass er vieles bei mir darf,was er bei ihm nicht darf.Und wenn ich mal was ernsthaft sage,weiss der Kleine genau,dass ich es nicht ernst meine,meint mein Mann.Zb. wie beim Zähne putzen... Ich weiss wirklich nicht wie ich es anstellen soll,dass mein Sohn bei mir genauso hört wie bei seinem Papa.Zumal ich eigentlich den Tag mit ihm zusammen bin.Ich schimpfe ja auch mal mit ihm.Ich habe halt von Natur aus keine so laute Simme und kann auch nicht sofort so böse werden wie mein Mann,ich bin eher die ruhigere.Was meinen Sie, wie bekomme ich(wir) diese Sachen in den Griff? Vielen DAnk fürs Zuhören und für Ihre Antwort. LG STEFANIE

Mitglied inaktiv - 11.10.2004, 11:32



Antwort auf: Bockiges Verhalten

Liebe Stefanie, als erstes empfehle ich Ihnen beiden!! dringend die Lektüre meiner Ausführungen zum emotionalen Bewußtsein, die jetzt oben links verlinkt sind. Sonst verstehen Sie nicht das, was ich hier sage. Ihr Sohn hat keinen Respekt vor seinem Vater, denn so etwas wie Respekt kennen die kleinen Kinder noch gar nicht. Er hat schlicht Angst vor seinem Vater und das ist schlimm! Denn er muß seinen Vater lieben und Vertrauen zu ihm haben. Er braucht ihn jetzt zu seiner Loslösung aus der primären Mutterbindung, die nicht gelingen kann, wenn Angst im Spiel ist. Klapse und Schläge führen außerdem zur einer Einschüchterung des Kleinkindes und verstärken die Angst. Das Kind bindet sich in seiner Verzweiflung wieder zurück an die Mutter, was seine Selbstbestrebungen allerdings über den haufen wirft. Das ruft die Aggression hervor, die dann an der Mutter ausgelebt wird. So mißlingt die Loslösung komplett, und der Weg in die aggressiv-oppositionelle Verhaltensstörung ist vorgezeichnet. Sie müssen also mit Ihrem Mann zusammen komplett zurückrudern! D.h. der übliche und notwendige Widerstand Ihres Sohnes, also das Nicht-hören-wollen, das Nein-sagen (Stichwort!) usw., das alles zur gesunden Loslösung gehört muß verstanden werden und verständnisvoll beantwortet (s. mein Text!). Schläge und Beschimpfungen müssen sofort aufhören! Der Vater muß ein gutes, einfühlsames, zuverlässiges und zugewandtes Vorbild für seinen Sohn werden. Er darf zwar konsequent sein, aber immer mit Verständnis und Nachsicht für die kindliche Position. Wenn Sie diese Grundsätze beachten und verwirklichen, wird sich das Verhalten Ihres Sohn völlig verändern. Wenn Sie das aber nicht alleine schaffen, dann wenden Sie sich bitte an eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen, die es in Ihrer Stadt oder Kommune für alle Eltern kostenlos gibt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.10.2004



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