Frage: Bindungsverwirrung oder Teil der Loslösung?

Hallo Hr. Dr. Posth, meine Tochter (13,5 Mon. alt) wurde viel getragen u. wir gehen oft auf sie ein. Bisher war sie sehr auf mich fixiert. D.h. nur ich konnte sie nachts trösten, bei uns im Elternbett hat sie sich an mich gekuschelt, Papa wurde weggedrückt. Doch abends, wenn er von der Arbeit kam, hat sie sich gefreut u. mich nicht mehr beachtet. Am Wochenende spielt mein Mann viel mit ihr, er wickelt u. füttert sie u. singt auch. Jetzt war ich zwei ganze Tage krank im Bett. Mein Mann hat sich um unsere Tochter gekümmert. Plötzlich möchte sie von mir nichts mehr wissen. Sie möchte ständig zu ihn. Nachts kuschelt sie sich an ihn, streichelt ihn. Mama ist uninteressant. Nur wenn er nicht da ist, dann ist Mama i.O. Einerseits finde ich es eine Erleichterung, dass sie nicht mehr so an mir hängt, aber ist das so extrem normal? Ist sie verwirrt, weil wir beide alles machen? Oder ist das der erste Schritt, sich zu lösen? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus. Christine

Mitglied inaktiv - 04.12.2006, 09:41



Antwort auf: Bindungsverwirrung oder Teil der Loslösung?

Liebe Christine, Alter und Verhalten Ihrer Tochter sprechen sehr dafür, daß es sich bei ihr um den ganz normal einsetzen Loslösungvorgang handelt. Daß dieser bei ihr so deutlich, geradezu kategorisch auftritt, hat wahrscheinlich viel eher etwas mit ihren Charakteranlagen zu tun, als mit dem Bindungsgeschehen. Sie wird wahrscheinlich auch in anderen Dingen recht entschieden reagieren. Sie sollten das so akzeptieren, auch wenn es manchmal etwas schwer fällt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.12.2006



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