Guten Tag!
Habe ihre Beiträge zu Bindungsverwirrung (Rollenvermischung, Aufteilung der Aufgaben) m grosser Sorge gelesen. Unser Sohn ist 8 M, die ersten 6 war ich zuhause, voll gestillt.Mein Mann arbeitet von zuhause u war auch da schon involviert in wechseln, tragen, spielen. Nur stillen u die nächtliche Betreuung waren exklusiv meine Aufgabe. Seit 2 Monaten betreue ich unseren Sohn bis mittag und mein Mann ihn 4h am NM während ich im Büro bin. Die restliche Zeit (morgen, mittag, abend) verbringen wir gemeinsam. Seit 2W ist er nachts abgestillt u mein Mann hat die Nächte bis auf weiteres übernommen. Füttern, wechseln, spielen - machen wir alles beide. Kann denn eine beinahe gleichberechtigte Betreuung durch 2 liebende Eltern wirklich negative Auswirkungen aufs Kind haben? Was wäre denn dann erst mit Babies die mit 3M vollzeit fremdbetreut werden (wie in Belgien od F)? Oder afrik. Babies die von einem ganzen Dorf aufgezogen werden? Quellen wären interessant? Vielen Dank!
von
ullima
am 07.03.2011, 10:19
Antwort auf:
Bindungsverwirrung durch Mama UND Papabetreuung?
Hallo, das Thema der Ethnopsychologie, das Sie am Schluss ansprechen, ist noch lange nicht ausdiskutiert. Wenn mann eine eingermaßen objektive Betrachtung dazu anstellen wollte, müsste man erst einmal ein passendes Studienkonzept entwerfen, damit überhaupt Gleiches mit Gleichem verglichen wird. Die Auswirkungen der Säuglingsfremdbetreuung auf die Familien in den Industrieländern bleiben weitgehend im Dunkeln, denn es gibt meines Wissens keine umfangreichen und einigermaßen objektiven Untersuchungen dazu. Das ländliche Afrika kann auf grund der völlig anderen Lebensbedingungen ohnehin kein Beispiel für die Gesellschaften der westlichen Industrienationen sein. Hier ließe sich nie Gleiches mit Gleichem in Beziehung bringen.
Zum Thema Bindungsverwirrung lesen bitte im gezielten Suchlauf erst einmal die bestehenden Antworten. Damit sind Ihre Fragen vermutlich beantwortet und auch ihre Sorgen einigermaßen aus der Welt geschaffen. Sie können mir aber gerne wieder schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.03.2011