Frage: Bindungsperson

Hallo Dr. Posth, Sie schrieben mir vor einiger Zeit auf meine Frage, dass der Papa bei uns wohl Hauptbezugsperson ist, trotz vollstillens und trotz dessen, dass er vollzeit arbeitet. Ich leide immer noch sehr darunter, weine auch oft deswegen. tochter ist mittlerweile 21 Wochen alt, lieb und sehr quirlig. Trotzdem merke ich immer, wie sehr viel mehr sie sich vom Papa trösten lässt, dass sie auf aeinem Arm einschläft (bei mir nur durch stillen) und auch auf seinem Arm schnel mit weinen aufhört. Können sie mir sagen, ob auf lange Zeit gesehen, mir bzw der Beziehung zwischen meiner Tochter und mir nachteile ebtstehen durch diese Konstellation? lann ich noch etwas tun, doch Hauptbezugsperson zu werden? bin ja täglich 9 Stunden mit ihr allein. Danke und viele Grüße!

von Coconut am 09.06.2014, 18:56



Antwort auf: Bindungsperson

Hallo, leider kann ich über die Pseudonyme keine zurückliegenden Fragen wiederfinden. Insofern kann ich schlecht an dem anknüpfen, was ich zuletzt gesagt habe. Die Frage war ja, warum Ihre Tochter eine so starke -offenbar primäre- Bindung zum Vater aufgebaut hat und Sie dann als Loslösungsvorbild fungieren müssen. Im Grunde ist ja nur das Rollenmodell verdreht. Oder es hat eine starke Bindungsverwirrung gegeben. Sicher entwickelt sich ein Kind hinsichtlich seines Selbst auch in dieser Konstellation gut. Getestet wurde das allerdings noch nie. Aber Einzelfallberichte gibt es zahlreich. Für Sie heißt das, dass Sie sich weiter die 9 Stunden am Tag intensiv für Ihre Tochter bereit halten müssen und ihr alles das bieten, was auch Väter in der Loslösung (s. gezielter Suchlauf) tun müssen. An der Liebe zu den Eltern, Mutter wie Vater, ändert das nichts. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.06.2014