Frage: Bindung

Hallo Dr. Posth!Meine Frage betrifft meine 10 monatige Tochter. Sie mußte leider in ihrem kurzen Leben bereits 3x operiert werden. 2x Bauch-op mit anus praeter Anlage, 1x Herz-op. Diese für uns alle sehr schwere Zeit habe ich meistens mit ihr zusammen im KH verbracht(Mu-Ki Zimmer), außer in der Zeit auf der Intensivstation. Meine Tochter ist trotz allem ein sehr fröhliches und ausgeglichenes Kind. Ist natürlich noch sehr auf mich fixiert, hält aber kurze Trennungen gut aus und freut sich, wenn ich wieder komme.Ist das ein Zeichen einer sicheren Bindung?Nun steht im nächsten Jahr eine weitere op an.Auch dieses mal wird sie einige Zeit auf einer Intensivstation bleiben müssen. Wie wirkt sich diese plötzliche Trennung von der Mutter(hauptsächlich nachts)dann auf sie aus?Sie wacht nachts noch oft auf.Ich habe Angst, dass dieser Schock sich negativ auf die bestehende Bindung auswirken kann. Was kann ich tun, um ihr hinterher bei der Verarbeitung des Kh-Aufenthaltes zu helfen? Danke.MfG Liv

Mitglied inaktiv - 05.12.2005, 11:04



Antwort auf: Bindung

Liebe Liv, das ist immer schade für für die Entstehung der primären Bindung, wenn solche schicksalhaften Unterbrechungen oder Irritationen durch eine schwerwiegende Erkrankung auftreten. In den letzten Jahren hat man aber in der Kinderheilkunde langsam zur Kenntnis genommen, daß die Mutter-Kind-Bindung nicht den medizinischen Denkstrukturen geopfert werden darf. Daher bieten jetzt die meisten Kinderkliniken solche Mutter-Kind-Einheiten an. Und Gott-sei-dank bezahlen die Krankenkassen auch ein Tagegeld an den Krankenhausträger dafür. Für die Kinder ist es ein Segen, und Sie erleben an Ihrer Tochter, daß das Prinzip funktioniert. Ein kürzere Unterbrechung auf der Intensivstation wird möglicherweise durch die Nachwirkungen der Narkose später schlecht oder gar nicht mehr erinnert. Trotdem sollten die Mütter Zugang zu den Intensivstationen bekommen. Ansonsten hilft danach immer, darüber zu reden und beruhigend zu erklären, warum das alles nötig gewesen ist. Der Tonfall machts, nicht der Inhalt, der im Übrigen auf das beschränkt bleiben sollte, was das Kind überhaupt erinnert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.12.2005



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