Hallo Dr.Posth!Ich habe nochmals eine Frage zu meiner 24Mo.alten Tochter. Sie war ein Schreikind/baby.Wir haben versucht auf Bedürfnisse einzugehen was nicht immer möglich war.Schreien(10-20min)wegen eigener Belastung manchmal möglich.Auch deshalb mach ich mir Sorgen wg.der Bindung und Loslösung.Wenn ich sie aus der Kita abhole rennt sie mir stets freudig entgegen,beim Aua muss ich sie trösten.Sieht sie "Gefahr" auf sich zukommen kommt sie zu mir,entdeckt die Welt aber auch allein,wenn Mama und Papa im Hintergrund sind.Tröstet mich auch,wenn ich aua gemacht habe.Irgendwie habe ich aber das Gefühl die LLös.setzt schleppend ein.Waschen darf nur ich,ins Bett bringen und Trösten ebenso.Sollte dieser Prozess nicht langsam einsetzen?Der Papa kümmert sich viel(versucht es zumindest).Wie schätzen Sie die Bind.zu meiner Tochter ein?Bei einem Trotzanfall haut sie uns auch ab und zu.Das zeugt doch nicht von Normalität oder?Durch die Schreivergangenheit bin ich sehr besorgt;-(
LG Daniela
Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 09:34
Antwort auf:
Bindung/Loslösung
Stichwort: Säuglingsschreien / Schreibaby
Liebe Daniela, selbst bei einem "Schreibaby" lässt sich eine einigermaßen sichere Bindung aufbauen. die Statistik,, die nachweist, dass schwierige Klein- und Schulkinder überdurchschnittlich häufig ehemalige Schreibabys gewesen sind schaut ja rückwärts gerichtet und untersucht auch nicht mehr, was Eltern seinerzeit unternommen haben, um das Schreien aufzufangen.
Wenn Eltern also trotz des vielen Schreiens sich intensiv um ihr Kind bemüht haben und ihm alle erdenkliche Liebe gegeben haben, besonders dann , wenn es nicht geschien hat, dann kann letztendlich der positive Eindruck beim Kind überwiegen. Und dann ist soviel emotionale Integration entstanden (Umwandlung schlechter Gefühle in gute mit Förderung der gesunden Entwicklung), dann kann sich die Trotzzeit ziemlich gemäßigt darstellen. Einzelne affektive "Übergriffe" mit Hauen der Eltern und Umherwerfen von Gegenständen sind dann mehr ein Ausdruck des schwierigen Temperament und der damit verbundenen Impulsivität als der aggressiven Verstärkung zur Selbstbehauptung. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.08.2009