Guten Tag, Dr. Posth,
ich bin beeindruckt, wie viel Muehe Sie sich mit diesem Forum hier machen!
Mein Sohn ist fast 8 Monate. Ich brauche dringend Zeit, um meine Diplomarbeit zu schreiben, das geht nicht mit einem Baby nebendran.
Zur Kinderbetreuung sehe ich die Moeglichkeiten Tagesmutter oder "Uni-Krabbelgruppe". Zu letzterer wuesste ich gern Ihre Meinung:
Die Gruppe ist ein Eltern-Verein. In schoenen Raeumen an der Uni werden 6 - 9 Kinder jeweils von einer angestellten Betreuerin (keine ausgebildeten Erzieherinnen, aber praxiserfahren) und einem Elternteil betreut. Die Elternteile wechseln alle 2 Stunden. Die Kinder (von 11 Monaten bis 3 Jahren) bleiben jeweils 2 - 8 Stunden.
=> Fazit: Die Gruppenzusammensetzung wechselt immer wieder, die Elternteile ebenfalls, die beiden angestellten Betreuerinnen wechseln tageweise.
Ich strebe eigentlich eine Betreuung an mehreren Tagen fuer mehrere Stunden an, kann mir aber nicht vorstellen, mein kleines (!) Kind solange/soviel dieser "unruhigen" Situation auszusetzen. Oder bin ich damit uebervorsichtig?
=> Ich befuerchte, dass selbst bei guter Motivation der Betreuer ein kleines Kind, das noch nicht einmal krabbeln kann, dort ziemlich "untergeht", von Foerderung und angemessenen Spielen ganz zu schweigen.
Die Eltern dort erzaehlten mir jedoch, sowas sei kein Problem, die Kleinen wuerden vom Kontakt mit Aelteren profitieren, und mit 8 Monaten wuerde die Eingewoehnung meist problemlos gehen, waehrend sie spaeter erstmal schwieriger wuerde.
Was sagen Sie dazu?
(Ich hoere auch gerne die Meinung von erfahrenen Muettern dazu. Bitte keine Diskussionen darueber, dass ich mein Kind "abschiebe", ich kann´s mir halt nicht aussuchen, versuche aber dennoch, eine verantwortungsvolle Loesung zu finden.)
Unruhigen Gruss,
und herzlichen Dank im Voraus fuer Ihre Muehe,
harmony
Mitglied inaktiv - 08.05.2003, 01:05
Antwort auf:
Betreuung eines 8 Monate alten Kindes
Hallo, leider werden die Säuglinge selbst dazu nie wirklich befragt. Noch dazu, daß deren Empfinden im Nachhinein von unter dem allgemeinen Erfolgszwang sozusagen schöngefärbt werden.
Aber Sie haben natürlich keine große Wahl. Wenn die Tagesmutter in einer ruhigen Situation und Beibehaltung des Zuhauses als stimmigem Ort eingeführt wird und von Ihrem Sohn als Ersatzbezugsperson auch toleriert, dann dürfte es ohne große Konflikte gehen. Sie selbst müßten immer relativ schnell wieder erreichbar sein für einen Notfall. Viele Grüße.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.05.2003
Antwort auf:
Betreuung eines 8 Monate alten Kindes
Ich denke, dass für ein sensibles Kind eien Tagesmutter besser ist, da sie immer gleich ist. Hinzu kommt, dass 8 Monate genau das Fremdelmonat ist. Ich habe meine Tochter als sie 8 und 9 Monate war immer begleitet zur Tagesmutter, weil sie so stark gefremdelt hat. Erst ab dem 10 Monat ging's wieder ohne mich. da aber jedes Kind anders ist, kann es sein, dass Deiens alles recht gut verkraftet. Eine krabbelgruppe wäre für meine Tochter niocht machbar gewesen, da sie einfach nur gebrüllt hat. Probier's am besten aus, LG Doris
Mitglied inaktiv - 08.05.2003, 10:20
Antwort auf:
Betreuung eines 8 Monate alten Kindes
Hallo,
erst einmal: Respekt, dass Du Dich mit einem solch kleinen Zwerg an Deine Diplomarbeit setzt. Das ist auch so schon anstrengend - mit kleinem Kind geht das sicher an die Grenzen der Belastbarkeit (ich hab´selbst mit Baby im Bauch mein Rigorosum gehabt :-) ). Ohne Betreuung geht das gar nicht!
Was du allerdings von der Uni-Gruppe berichtest, überzeugt mich nicht so. Ich denke, dass ein noch so kleines Kind besser in die Hände einer festen Ersatzbezugsperson in ein überschaubares, ruhiges Umfeld gehört. Ich an Deiner Stelle würde mich nach einer Tagesmutter umsehen.
Viel Erfolg und Grüße
luna
Mitglied inaktiv - 08.05.2003, 13:34
Antwort auf:
Betreuung eines 8 Monate alten Kindes
Hallo,
guck mal, was ich ein paar Fragen weiter oben zur Eingewöhnung in die Kita geschrieben habe, weil ich das jetzt nicht alles wiederholen will.
Unser Sohn ist jedenfalls auch ab 13 Monate in einer altersgemischten Gruppe (15 Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahre), 5 Tage in der Woche je 8 Stunden. Was Du von den anderen Eltern gehört hast, kann ich nur bestätigen. Gerade die Kleinsten gehen gar nicht unter, sondern die absoluten "Stars", um die sich alle - auch die älteren Kinder - sehr liebevoll kümmern. Die Erzieherinnen müssen sich eher darum kümmern, dass die Kleinen auch mal ihre Ruhe haben.
Ich kann eine solche Gruppe nur wärmsten empfehlen, die Kinder lernen da unglaublich viel und fühlen sich sehr wohl.
Mit dem Fremdeln würde ich abwarten, das ist keineswegs immer der Fall. Unser Sohn hat nie gefremdelt, die Eingewöhnung mit 13 Monaten war kein Problem und auch von den Kindern, die bei uns mit 8 Monaten angefangen haben, habe ich nicht von größeren Problemen gehört.
Gruß, Renate
Mitglied inaktiv - 09.05.2003, 10:51