Betreuung durch den Vater/Loslösung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Betreuung durch den Vater/Loslösung

Guten Tag Herr Posth, Unsere Tochter ist 18M und bei mir steht für Anfang Okt. eine Weiterbildung an. Dieser Kurs wäre 2x/Woche 4 Std. Ich bin mir im Moment sehr unsicher ob ich diesen Kurs antreten soll (Anwesenheitspflicht). Mein Mann ist selbstständig und arbeitet von zu Hause aus (d.h. sie hat uns beide ständig um sich, wobei ich natürl. mehr Zeit habe). Seit einiger Zeit machen wir es so, dass mein Mann bewusst kleine Wege&Ausflüge mit ihr alleine unternimmt. Dies funktioniert meistens ohne Probleme (sie freut sich beim Wiedersehen). Manchmal, freut sie sich zunächst, beginnt dann allerdings zu weinen und klammert sich an mich. Ich tröste sie dann und sie lässt sich auch beruhigen. Nun frage ich mich, ob es nicht doch noch etwas zu früh ist? Der Abschied funktioniert meistens so, dass ich mich kurz verabschiede und mein Mann mit ihr dann geht. Meinen Sie kann ich d. Kurs antreten (auch im Sinne der Loslösung) od. ist es für sie doch noch etwas zu früh? Vielen Dank&Grüße Irmi P.

Mitglied inaktiv - 21.09.2009, 10:24

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Antwort auf: Betreuung durch den Vater/Loslösung

Stichwort: Wiederannäherungskrise Liebe Irmi, die Zeit um 1 1/2 Jahre ist bei den Kleinkindern immer etwas schwierig wegen der Bewusstwerdung des Selbst (Wiederannährungskrise). Da brauchen die Kinder die Mutter noch einmal stärker als sonst in der Loslösung. Genau dafür spricht auch das Verhalten Ihrer Tochter. Also eineseits ganz auf Loslösung eingestellt, andererseits noch einmal stakre Rückverischerung der Bindung, die ja nicht verloren gehen soll. Solange Ihre Tochter mit dem Vater unterwegs fällt ihr das nicht auf. Das Gefühl kommt erst, wenn sie nach Hause zurückkehrt und Sie sieht. Ließe sich den Ihr Kurs so einrichten, dass Ihre Tochter in dieser Zeit unterwegs ist, oder zumindest intensiv betreut? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.09.2009

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