Frage: Betreuung durch Oma mit 18 Monaten

Lieber Dr. Posth, Mein Sohn (18 Monate)wird seit 6 Monaten, regelmäßig für zwei komplette Tage (10-18 Uhr) in der Woche bei uns zu Hause von den Großeltern betreut (manchmal auch 3 Tage), weil ich wieder arbeiten muß. Ihm gefällt das m.E. gut. Seit einigen Tagen nun, scheint ihn das jedoch zunehmend zu verwirren. Er wirkt durcheinander, wenn er mich zu Gesicht bekommt. Will nicht zu mir hin, beschwert sich aber, wenn ich mich wieder abwende. Ich gerate jetzt ins Grübeln, ob er nicht zuviel Zeit am Stück ohne mich verbringt? Eckdaten: Zu meinem Mann hat er von Anfang an ein eher vorsichtiges Verhältnis - er steht leider auch mit der Arbeit stark unter Druck, auch wenn er viel zu Hause ist (selbständig). Des weiteren stille ich ihn noch (ich kenne Ihre Meinung dazu, kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es ihm gut tut, es ihm zwanghaft abzugewöhnen. Zumal das Abgewöhnen mit dem zurückhaltenden Verhältnis zum Vater sicher schwierig wäre). LG Ina. (1000 Z ist kurz) Lob an Ihre Arbeit

Mitglied inaktiv - 23.10.2006, 18:10



Antwort auf: Betreuung durch Oma mit 18 Monaten

Liebe Ina, wir mußten diese 1000 Zeichen einführen, sonst hätte ich lange Romane zu lesen gehabt, bevor ich zu einer Antwort gekommen wäre. Aber in der Regel verstehe ich immer, worauf es bei den Fragen ankommt. In Falle Ihres Sohnes möchte ich auf die "1 1/2-Jahres-Regel" verweisen, die besagt, daß mit etwa 1 1/2 ein Kleinkind noch einmal in eine verstärkte Anhänglichkeit verfällt, weil sich die Loslösung so weit fortentwickelt hat, daß sich das Kind als eine von der Mutter nun vollkommen getrennte Person wahrnimmt. Diese Entdeckung verursacht in den Kindern noch einmal ein großen Unbehagen und führt zu solchen Reaktionen, wie Sie sie gerade jetzt an Ihrem Sohn erleben. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jetzt ein Vater da wäre, der ein starkes Loslösungsvorbild abgibt. Das änderte allerdings auch nichts an der Zwiespältigkeit der kindlichen Gefüßle, nur der Wechsel zur anderen Hauptbezugsperson wäre erleichtert. Sie können im Moment nur geduldig und verständnisvoll diese Reaktionen ihres Sohnes abwarten und ihm die Rückzugsmöglichkeiten bieten, die er einfordert. Wie Sie aus dieser Antwort herauslesen könne, ist das fortgesetzte Stillen aber ein Hemmschuh für die Entwicklung in die Loslösung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.10.2006



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