Betreuung bei Oma

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Betreuung bei Oma

S.g. Dr. Posth, mein Arbeitgeber möchte, dass ich ab kommenden Jahr wieder mehr arbeite. Mein Sohn (dann 16 Monate) könnte ev. dann 2 Nachmittage die Woche von den Großeltern betreut werden. Kann in diesem Alter die Bindung (momentan würde ich die als sehr gut bezeichnen) noch darunter leiden? Wenn wir bei den Großeltern sind, hängt er auch gar nicht mehr an mir wie noch vor 3 Monaten, sondern spielt mit den Großeltern, freut sich auch schon wenn er ihr Haus sieht. Ist da noch sanfte Ablösung nötig bzw. wie erkenn ich dass er bereit ist, auch alleine dort zu bleiben? Wenn ich gehe, wird er sicher weinen, dass macht er teilw auch wenn ich von zuhause weg gehe u er beim Papa bleibt, obwohl er sonst nur am Papa hängt wenn der da ist (mitten in der Loslösungsphase denk ich). Beruhigt sich aber sofort wieder wenn ich draußen bin. Umgekehrt (wenn Papa geht) ist es das gleiche. Generell ist er ein sehr schüchternes Kind, deswegen bisher fast nur bei mir oder beim Papa. vielen dank

Mitglied inaktiv - 17.12.2007, 08:57

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Antwort auf: Betreuung bei Oma

Hallo, zu dem für die Großeltern-Betreuung angepeilten Zeitpunkt befindet sich Ihr Sohn schon weit in der Loslösungsphase. Dass die Loslösung schon begonnen hat, erkennen Sie an seiner Freude, etwas mit dem Vater zu unternehmen oder die Großeltern zu besuchen. Dagegen steht natürlich immer noch das Bindungsprinzip, das ihm bei jedem Abschied das Gefühl von Trennung und möglichem Verlust hervorruft, sogar wenn es sich um den Vater handelt. Das ist noch normal, wenn auch etwas empfindsam. Die Großeltern werden dann zu Ersatzloslösungsvorbildern, wenn sie in den nächsten Wochen sehr viel stärker in Kontakt mit ihm gelangen und sich in der emotionalen Beziehung stark um ihn bemühen. Das Prinzip der sanften Ablösung bleibt dann gewahrt, wenn diese Aneinandergewöhnung noch im Schutz von Mutter oder Vater stattfindet. Wenn das also gelingt, dann steht Ihrem Plan eines vermehrten beruflichen Einsatzes nichts im Wege. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.12.2007

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