Frage: Betreeuung durch die Kinderfrau

Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter(13 Monate alt, "forumsgerecht" erzogen, langzeitstillen) wird seit dem 5 Lebensmonat fremdbetreut. Allerdings durch eine Kinderfrau bei uns zu Hause. Ich schreibe meine Doktorarbeit auch von zu Hause. Zunächst wurde sie 15 Stunden die Woche betreut. Ab dem 6 Monat 20-25. Jetzt habe ich folgende Fragen: 1.Schadet meinem Kind so eine Art der Fremdbetreuung? Sie wird von einer Kinderfrau betreut, die theoretisch Ihre Oma sein könnte (ihre Omas wohnen weit weg) und ich bin auch nicht weit weg. 2.Kann ich die Betreuungszeit auf 30 Stunden erhöhen oder wäre es zuviel? Wieviele Stunden halten Sie für zumutbar? 3.Seit einiger Zeit (ca. 3 Wochen) ist meine Tochter anhänglicher, wenn die Kinderfrau zu uns kommt und will von der Kinderfrau, wenn ich da bin, nicht in den Arm genommen werden. Wenn die Kinderfrau aber anfängt mit ihr zu spielen ist sie zufrieden. Auch wenn die Kinderfrau mit ihr spazieren geht ruft sie nicht nach mir. Woran mag es liegen? Danke

von emmyundich am 02.06.2014, 12:41



Antwort auf: Betreeuung durch die Kinderfrau

Hallo, die jetzt einsetzende, vermehrte Anhänglichkeit, hat etwas mit dem Beginn der Loslösung zu tun (s. gezielter Suchlauf). Wie ist denn das Verhältnis zum Vater ? Oder sind Sie allein einziehend? Es stimmt, dass die TM als konstante Ersatzbezugsperson wie eine Großmutter von Ihrer Tochter betrachtet wird. Nur, dass es eben keine verwandte Person ist. Insofern ist die Fremdbetreuug in dieser Form auch nicht riskant. Aber ab einem gewissen Quantum an Wochenzeit wird natürlich jede Betreuungsform duch eine andere Person als der Bindungsperson zu einem gewissen Risiko. Dafür gibt es aber keine Vorgaben und auch keine verlässlichen Beobachtungen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Dauer, ab der die Betreuung durch ein ander andere Person ein Konkurrenz fü die Mutter bedeuten könnte bei nicht viel mehr als 20 Wochenstunden liegen dürfte, also 5 Vormittage. Das gilt auch noch für das 2. Lebensjahr, wobei da diese Zeit häufig schon deutlich überschritten wird. Also: die Quantität der Betreuung spielt auch ein nicht zu unterschätzende Rolle. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.06.2014