Hallo Dr.Posth,
danke für die Beantwortung letzte Woche.Unsere Tochter (2) ist gerade in ihrer Bestimmerphase.Sie sagt oft,wer was machen soll.(ist ziemlich ausgeglichen,wer das ist) Wir versuchen es immer zu erfüllen,außer derjenige ist nicht da.Es ist aber so,dass z.B.beim Windeln wechseln,sagt sie Papa,kommt er,sagt sie Mama,bin ich dann da,sagt sie wieder Papa usw. Wir stoppen das Ganze natürlich dann auch irgendwann. Warum ist das so? Wie reagieren? Ist das Teil der Ablösung? Papa ist gerade ganz beliebt,ich bin fast gar nicht gefragt und mache mir da schon etwas Gedanken bezügl.unserer Bindung.(obwohl alle Vorraussetz.erfüllt)
Ist es so dass,Kinder bei der Person,von der sie sich ablösen müssen am stärksten trotzen?
Vielen Dank, dass Sie uns Mütter in Ihren Instinkten bestätigen und auf die Sprünge helfen! Die Welt wäre eine bessere, wenn alle danach handeln würden.
Viele Grüße
Jenova
Mitglied inaktiv - 26.10.2009, 09:26
Antwort auf:
Bestimmer-Phase
Stichwort: Umgang mit dem kindlichen Willen
Liebe Jenoveva, kleine Kinder haben noch große Probleme mit Ausformuierung ihres Willens. Jeder Willensvorgang muss mit einem Entscheidungsprozess abgeschlossen werden. Das ist auch bei uns Erwachsenen so. Diese Entscheidung fällt vielen Kindern sehr schwer, besonders wenn es sich um zwei etwas gleichstarke Bedrüfnisse handelt. Dazu kommt, dass Kinder ihre entdeckte Macht auskosten. Dürfen sie bestimmen, bestimmen sie gerne um des Bestimmens willen. Dadurch kommt natürlich auch keine Entscheidung zustande, weil Festlegung das Ende des Willens bedeutet.
Es ist richtig, dass Sie dann einen Schlussstrich ziehen und irgendeine ganz einfach Begründung nennen, warum das so gemacht wird und nicht anders. Das müssen Sie dann auch durchziehen, selbst wenn es etwas Protest gibt.
Tatsächlich trotzen die Kinder immer stärker bei ihren Hauptbezugspersonen, denn von ihnen müssen sie sich ja abgrenzen und vor diesen müssen sie ihr Selbst erproben. Leider (?) müssen wir Eltern das so hinnnehmen. Viele Grüße und danke für Ihre guten Worte
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.10.2009