Frage: Baby verkrampft

Sehr geehrter Herr Dr. Posth! Seit einigen Monaten zeigt unsere sonst völlig gesunde Tochter (10 Monate) folgendes Verhalten: in Situationen, die sie als unangenehm empfindet, z.B. beim Wickeln, im Maxicosi und beim Einschlafen (also in Rückenlage) verkrampft sie am ganzen Körper. Sie zieht die Beine an, ballt die Hände zu Fäusten oder klammert sie an Gegenständen fest, hält kurz die Luft an, atmet stöhnend wieder aus, bekommt dabei einen roten Kopf und schwitzt. Sie ist aber schnell wieder abzulenken bzw. das Verhalten hört sofort auf, wenn man sie aus der Situation bringt. Verstärkt wird es durch Müdigkeit. Unsere Frage ist nun: Wie können wir die Entwicklung dieses Verhaltens positiv beeinflussen? Wir haben bisher versucht, sie dann so gut wie möglich abzulenken bzw. sie aus der unangenehmen Situation herauszunehmen. Ist dies richtig, oder verstärken wir es so? Gibt es Erfahrungen, warum Babys so ihren Unwillen zeigen bzw. ob sich diesen Verhalten wieder legt? Herzlichen Dank!

Mitglied inaktiv - 16.10.2006, 08:38



Antwort auf: Baby verkrampft

Hallo, so wie Sie das Verhalten Ihrer Tochter schildern, klingt das nach einer starken Angstreaktion. Ist denn früher einmal etwas beim Zurücklegen auf die Wickelkommode oder z.B. auch in die Badewanne zum Waschen passiert? Läßt sich das Phänomen überhaupt regelmäßig auslösen? Dann wäre es nämlich gut, wenn Sie es einmal Ihrem KiA/KiÄ zeigten, damit klar ist, daß es sich nicht um einen epileptisches Erscheinungsbild handelt. Ein EEG sollte man vielleicht grundsätzlich schreiben lassen. Es wäre auch zu überlegen, ob nicht eine starke Irritation des Geleichgewichtssinns Ihrer Tochter dahinter steckt. Ursache wäre dann eine Überreaktion der Labyrinthe. Theoretisch könnte ein HNO-Arzt mit einr Spezialbrille überprüfen, ob bei diesem Vorgang zuckende Augenbewegungen auftreten, die Ausdruck eines starken Drehschwindels wären. Wie gesagt, eine Überprüfung des Vorgang in der Kinderarztpraxis wäre die Voraussetzung für alle weiteren diagnostischen Schritte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.10.2006