Frage: baby björn

sehr geehrter herr dr. posth, unsere tochter, 6,5 monate, liebt es, getragen zu werden. wir haben deshalb den babybjörn. in einem der laienforen hier wurde dieser kritisiert, jetzt würde ich gerne ihre fachmeinung dazu hören. darf ich die kleine auch mit dem gesicht nach vorne tragen, sie ist so interessiert an allem, was um sie herum passiert. und ab wann kann man dann später eine rückentrage verwenden? vielen dank für ihre anwort! mit freundlichem gruß b.

Mitglied inaktiv - 08.05.2006, 12:59



Antwort auf: baby björn

Hallo, die Frage möchte ich Ihnen gerne zusammen mit der Frage weiter "unten" beantworten. Sicher ist es richtig und wichtig, daß der Säugling in der Tragevorrichtung mit deutlich gegrätschten Beinen sitzen sollte und dabei die Beine nach außen abgewinkelt haben. Letzteres entsteht schon dadurch, daß die Beine des Säuglings seitlich über den Hüften des tragenden Erwachsenen zu liegen kommen. Der Steg, auf dem der Säugling letztlich sitzt, muß so breit sein, daß die Beine nicht einfach nach unten absinken können. In dieser Position guckt der Säugling natürlich zum Tragenden, was am Anfang auch notwendig ist, schon allein, damit der Kopf einigermaßen gestützt wird. Am besten hilft man mit seinen eigenen Händen hierbei noch etwas nach. Die Kopfstützen sind nicht sehr stabil. Die Tragevorrichtung muß so straff gebunden sein, daß der Rücken unterstützt ist. Ganz gerade wird er nicht sein, was kein Problem ist. Wenn die Säuglinge auf das erste Lebenshalbjahr zugehen, wird man sie auch vorübergehend umgekehrt in die Tragevorrichtung stecken können, damit sie etwas sehen. Werden sie dann unruhig und schauen sich kontrollierend immer um, um Mutter oder Vater zu sehen, dreht man sie am besten wieder ganz um. Als meine Kinder so klein waren, war diese Form des Tragens noch vollkommen neu, und viele Leute wunderten sich, was man als Eltern "da mit seinen Kindern machte". Häufig wurde man gefragt, ob das Kind behindert sei. Das konnten wir dann milde lächelnd verneinen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.05.2006