Frage: autistische züge oder nicht? etwas lang!

Hallo Dr. Posth, mein Sohn, fast 3,5 Jahre alt kann nicht sprechen.Manchmal haben wir das Gefühl, dass er uns nicht versteht.Seit 2 Monaten bekommt er eine Musiktherapie. Ab September Intergrationskindergarten mit Ergotherapie. Hörtest wurde gemacht, Befund positiv.Andere Untersuchungen in der Klinik ergaben globale Entwicklungretardierung mit autistischen Zügen.Unser KA vertretet die Meinung allgemeine Entwicklungsverzögerung.Mein Sohn ist ein sehr fröhlichen Kind,das sehr gerne kuschelt und geknuddelt werden möchte. Er ist sehr anhänglich an mir und an seinem Vater. Er meidet keinen Körperkontakt und keinen Blickkontakt. Angst vor Veränderungen hat er nicht. Er ist ziemlich selbsständig,spielt gerne Fussball,puzzelt,Fangen-und Versteckenspielen mag er,Legosteine aufbauen und mit seiner älteren Stiefschwester spielt er auch gerne,wenn sie da ist.Er versucht neuerdings sich auf dem Dreirad.Mit gleichaltrigen Kindern spielt er auch,nur er braucht eine Zeit bis er sich an sie rantaste

Mitglied inaktiv - 28.08.2006, 09:58



Antwort auf: autistische züge oder nicht? etwas lang!

Hallo, zur Verdachtsdiagnose Autismus gehört noch das stundenlange Betrachten von redundanten Bewegungsvorgängen, z.b. fließendes Wasser und das besondere Interesse an Dingen, für die sich ein Kind normalerweise nicht interessiert (sog. Sonderinteressen). Ihre Schilderung nach glaube ich aber auch nicht an ein autistisches Syndrom. Eher würde man von einer umschriebenen Entwicklungs- und Leistungsstörung im Bereich der Sprache sprechen. Solche Kinder wirken schon mal leicht austistisch. Mit positivem Hörtest meinten Sie wahrscheinlich, daß Ihr Sohn hören kann. Also muß es sich um eine Hörverarbeitungsstörung (auditive Wahrnehmungsstörung) oder um eine Störung auf dem Weg vom Hör- zum Sprachzentrum handeln. Gibt es bei Ihnen in der Nähe ein sogenanntes Frühföderzentrum? Solche zentren nehmen sich der frühen Entwicklungsstörungen an. Ein integrativer Ki-ga reicht möglicherweise nicht aus. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.08.2006