Frage: aussprache

Guten Tag Dr. Posth, mein Sohn (im April 2 Jahre geworden) ist in seiner Sprachentwicklung altersgerecht (benutzt 3-4 Wortsätze, fängt an, Verben zu beugen, Adjektive zu benutzen und kann sich im Großen und Ganzen gut verständigen.) Sein "Problem", wenn es denn eines ist, ist die Aussprache. Man versteht ihn ziemlich schlecht, da er folgende Laute/Lautfolgen nicht beherrscht oder einfach nicht benutzt: k (wird durch t ersetzt, l (wird durch j ersetzt), g (wird durch d ersetzt), nd, nt, ng, nk, mp und mb. Er sagt anstelle von Ente also "Ete" oder "Hud" anstelle von Hund. Konsonanten am Schluss lässt er ab und zu einfach weg. Anstelle von Ampel kommt also "Ape". Kindergarten ist "Tidatate". Bei ihm wurde stark ausgeprägtes Polypengewebe festgestellt. OP kann erst im Alter von 3 Jahren erfolgen. Ist diese Aussprache noch altersgemäß? Können die Polypen damit zu tun haben? Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Viele Grüße sandrui

Mitglied inaktiv - 04.06.2007, 10:43



Antwort auf: aussprache

Liebe sandrui, die Artikualtionsfehler bei Ihrem Sohn, die Sie aufzählen, sind noch alle absolut im Altersnormbereich. D.h. mit ständigem Hören der richtigen Laute und spontaner Übung duch Nachsprechen verbessert sich die Aussprache spontan. Allerdings braucht das Kind dazu ein funktionierendes Gehör. "Polypen" können durch Blockade der Eustachischen Röhre am Ausgang zu Paukenergüssen führen, die ihrerseits wiederum die Hörfähigkeit beeinträchtigen können. Allerdings müssen diese Ergüssen schon ziemlich massiv sein. Durch eine Tympanometrie (meist HNO-Arzt) läßt sich bei freiem Gehörgang feststellen, wie stark das Trommelfell blockiert ist. Verbessert sich also die Sprache auch nach Monaten nicht und ist die Hörverschlechterung erwiesen (solche Kinder schnarchen nachts auch erheblich), dann käme eine Entfernung der "Polypen" infrage (Adenotomie). Das alles sollten Sie mit Ihrem KiA/KiÄ besprechen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.06.2007