Frage: Aufwachen des Säuglings/Weiterschlafprobleme

Lieber Herr Posth, meine Tochter wird am 29.10. sechs Monate alt. Tagsüber schläft sie nur im Kinderwagen oder Tragetuch verlässlich, lege ich sie zum Schlafen ins Bett, wacht sie nach einer halben Stunde auf, auch, wenn ich mich daneben lege oder sie die ganze halbe Stunde im Arm halte. Ist es in Ordnung, wenn ich sie im Kinderwagen spazierenfahre oder im Tragetuch spaziere, damit sie ihr Schläfchen machen kann? Und wird das irgendwann besser? Nachts hat sie bisher meist gut geschlafen. Sie schafft zwar nie mehr als 3-4 Stunden ohne die Brust, schläft aber danach gleich ein. Neuerdings wacht sie aber um fünf Uhr auf, ist hellwach und möchte auch nicht die Brust. Sie strampelt herum und scheint spielen zu wollen, weinen tut sie nicht. Soll ich sie gleich herumtragen, wenn sie aufwacht, oder führt das dazu, dass ich sie zu sehr daran gewöhne? Vielen Dank und beste Grüße Priya

von priya79 am 23.04.2012, 08:24



Antwort auf: Aufwachen des Säuglings/Weiterschlafprobleme

Liebe Priya, mit einem halben Jahr benötigt der Säugling in der Regel noch seine Nachtmahlzeit. Es ist also normal, dass Sie Ihre Tochter nachts noch einmal anlegen müssen. Trotzdem richtet sich die Gesamtschlafzeit in der Nacht nach dem Zeitpunkt des abendlichen Hinlegens. Wenn Sie also wollen, dass Ihre Tochter morgens früh etwas später richtig wach wird, dann müssen Sie sie abends später zum Schlafen bringen. Das kann man erreichen, in dem man die Einschlafzeit jeweils um 1/4 Stunde hinauszögert und den neuen Zeitpunkt dann 2-3 Tage so belässt. Natürlich ist das Trageprinzip oder das Fahren im Kinderwagen stärker beruhigend als das Liegen im starren Bettchen. Dabei geht es um natürliche Beruhigungsmaßnahmen, was mit Verwöhnen nichts zu tun hat. Aber das Problem des Bettchens kann man umgehen, in dem man dem Bett Räder unter die Füße schraubt. Solche Räder kann man im Baumarkt kaufen. Wird einem das Kind dann zu schwer, kann man es auch an das Einschlafen im Bettchen gewöhnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.04.2012