Frage: Asperger Autismus?

Hallo Dr.Posth, wir fragen uns,ob unser Großer(5)besondere Unterstützung/Förderung braucht.Er war unser "Wunderkind", der mit 16 Monaten anfing, Buchstaben und Zahlen zu erkennen und zu benennen.An seinem 2.Geburtstag konnte er mühelos das Alphabet lesen und Zahlen von 1-10.Er hat ein unglaubliches Gedächnis.Er scheint alles abzuspeichern,wiederholt oft Gesprochenes flüsternd vor sich hin. Überhaupt flüster er viel vor sich hin.Er scheint mit seinen Gedanken immerzu beschäftigt, trödelt dadurch und kann viele Aufgaben nur mit wiederholter Anleitung zuende verrichten (z.B. Anziehen).Er reagiert überempfindlich auf Gerüche, die wir kaum wahrnehmen.Er kann viele Dinge beim Essen nicht ertragen,würgt vor Ekel.Er konnte bis vor einigen Monaten keinen Körperkontakt ertragen,seit neuestem nur von mir,er hat seit zwei Jahren ein besonderes Interesse,das ihm nie langweilig wird:Aquaristik.Er weiß alles darüber.Im KiGa hat er Schwierigkeiten im sozial.und motorischen Bereich. Vielen Dank LG

Mitglied inaktiv - 29.01.2007, 13:26



Antwort auf: Asperger Autismus?

Hallo, vieles von dem, was Sie über Ihren Sohn berichten, paßt zu den Auffällgigkeiten von Asperger-Autisten. Trotzdem ist die Diagnose sehr schwierig und nur von sehr erfahrenen Kinder- und Jugendpsychiatern zu stellen. Es gibt viele Grenzfälle von reinen "Sonderlingen", die gewisse Züge von Autismus besitzen, aber eigentlich völlig normal sind. Nicht einmal das Abwehren von Körperkontakt ist ein eindeutiges Symptom. Die Sonderinteressen oder die partielle Hochbegabung findet man auch bei normalen Kindern, die generelle Hochbegabung allemal. Was vielleicht sehr sicher auf Autismus hinweist, ist die Empathieunfähigkeit. Die aber läßt sich in diesem Alter schwer testen. Es gibt aber Tests mit Karten, auf denen emotionsauslösende Geschehnisse geschildert werden, die die Kinder anhand der Situation sowie der Mimik der abgebildeten Personen zu erkennen haben. Vielleicht suchen Sie einmal einen erfahrenen Kinder- und Jugendpsychiater auf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.01.2007