Frage: Arztuntersuchungen

Hallo Herr Dr. Posth, ich hatte letztens mit meiner Tochter 6,5 M. die U5-Untersuchung. Während der Arzt sie untersuchte, fing sie an, die Mundwinkel herunterzuschieben, ich habe daraufhin versucht, sie durch Streicheln und Zureden zu trösten, wurde vom Arzt aber gezwungen, damit aufzuhören, da ich angeblich die Untersuchung verfälscht habe. Er untersuchte sie weiter, ich redete ihr zumindest gut zu, leider steigerte sie sich richtig rein und schrie panisch, der Arzt machte trotzdem weiter. Ich war völlig hilflos. Danach ließ sie sich recht schwre beruhigen. Es waren zwar nur ein paar Augenblicke, aber ich mache mir Sorgen, dass die Bindung dadurch gestört wurde. Denn sie fremdelt auch schon... oder machen solche einmaligen Sachen nichts aus? Wir müssen bald zur Nachkontrolle, davor graut es mir schon. Vielen Dank! Viele Grüße.

von balduine am 11.11.2013, 07:58



Antwort auf: Arztuntersuchungen

Hallo, Ihre Tochter hat eine typische Fremdelreaktion bei der Untersuchung durch den Arzt gezeigt, wie sie häufig bei der U5 vorkommt. Einige Säuglinge fremdeln schon bei der U4. Ihr KiA sollte das wissen und sich mit seiner Untersuchung danach richten, sie also abkürzen und natürlich die Mutter zulassen, um ihr Kind zu beruhigen. Die Untersuchung wird durch ein schreiendes Kind verfälscht und nicht durch ein beruhigtes. Es ist schwerer ein schreiendes Kind abzuhören, der Bauch ist nicht mehr weich und die Lageraktionen sind durch Muskeltonussteigerung nicht mehr klar zu erkennen. Aber jeder KiA/KiÄ sollte damit zurecht kommen und mit seiner Erfahrung und den bisherigen Kenntnissen über das Kind das ausgleichen, was nicht sicher zu untersuchen ist. Aber die Bindung zwischen Ihnen und Ihrer Tochter wird durch ein solches einmaliges Ereignis auf keine Fall gestört. Auch nicht, wenn es sich in größeren Abständen wenige Male wiederholt. So anfällig kann das Bindungsgeschehen nicht sein und ist es auch nicht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.11.2013