Hi Dr. Pooth,
letzte Woche schrieb ich ihnen,Mein Sohn 10M wird seit fast 8M vormittags von meiner Mutter betreut.Ich mache mir sorgen ,da er seit ca.einenMonat mich nicht weglassen will.Ich weiß sobald ich weg bin ist alles gut,aber wie soll ich mich in dem Moment verhalten?Heute habe ich mich in einer Min in der sein Aufmerksamkeit auf was anderes gelenkt war weggeschlichen.Sein Papa;danach fragten sie,übernimmt auch oft die Vormittagsbetreuung,ca.2x in 2Wochen.Beide sind ein schönes Team,das klappt also auch ganz gut.Ich stille ihn meist nochmal wenn er nicht zur Oma will,und dann wird er auch müde und legt sich zur oma ins Bett(ca.06:40Uhr!)Er ist auch gerne bei Oma,sie hat nämlich 2Hunde nach denen er verrückt ist.
Außerdem schläft er in letzter Zeit sehr unruhig,jetzt wieder in unseren Bett.Er macht schon erste Schritte und robbt,krabbeln möchte er nicht.Muss ab Juli wieder Vollzeit und ich habe jetzt schon Herzschmerz,es fällt mir sehr schwer.
Vielen Dank für ihre Mühe
LG
Mitglied inaktiv - 26.02.2007, 07:56
Antwort auf:
Arbeiten und Bezugsperson II
Hallo, der Moment der Trennung ist natürlich der schwerste für einen Säugling oder ein Kleinkind. Daher ist es zunächst einmal günstiger, das Kind merkt das Fortgehen der Bezugsperson nicht und freut sich dann einfach nur über deren Wiederkehr. Das setzt natürlich voraus, daß die Ersatzbezugsperson auch akzeptiert ist, das Kind komplett zu versorgen und zu trösten, wenn etwas währenddessen passiert. Läßt sich die offenkundige Trennung nicht vermeiden, ist es erfahrungsgemaß besser, wenn das Kind mit seiner Ersatzbezugsperson die Mutter verläßt und die Mutter erst danach weggeht.
Im kommenden Sommer ist Ihr Sohn noch etwas älter und in der beginnenden Loslösungsphase. Da könnte jetzt der Vater sehr viel intensiver einspringen, es sei denn beide müssen arbeiten. Zwar ist die Anhänglichkeit dann erst einmal sehr hoch, aber es entwickelt sich mehr und mehr die Bereitschaft, aus der Bindung herauszugehen und auf das Loslösungsvorbild zuzugehen. Wenn der Vater nicht ausreichend zur Verfügung steht, müßte die Großmutter noch verstärkt zum Einsatz kommen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.02.2007