S.g. Herr Dr. Posth,
Ja, mein Mann ist Niklas´ Stiefvater. N. fühlt sich aber von uns beiden ungeliebt und nur von seinem leiblichen Vater geliebt (sagt er). Mein Mann bevorzugt unsere Tochter und ich habe N. erklärt, dass sein leibl. Papa Niklas´ Schwester ja auch anders lieb hat als ihn. Und dass mein Mann ihn auch sehr lieb hat, und sein leiblicher Vater und ich ihn lieben wie nichts in der Welt. Das scheint ihn im Moment zu trösten, aber wenn ich schimpfe (was oft vorkommt, weil er gar nicht auf mich hört, mich nicht mal ansieht, wenn ich mit ihm spreche), hat er das Gefühl, ich mag ihn nicht. Meine Nerven liegen blank zZ, was mich tw. ungerecht macht und das tut mir auch leid. Dennoch nehme ich mir jeden Abend die Zeit, mich zu ihm ins Bett zu legen und ihn in den Schlaf zu streicheln. Ich finde es furchtbar, wenn sich (m)ein Kind ungeliebt fühlt. Was sollen wir machen? Wissen Sie Rat für uns? Vielen Dank und viele liebe Grüße, Mona
Mitglied inaktiv - 21.08.2006, 08:06
Antwort auf:
Antwort zu "Mein Sohn fühlt sich ungeliebt" von letzter Woche
Liebe Mona, ein Kind fühlt sich dann geliebt, wenn es sich so angenommen erleben darf, wie es ist. Das scheint bei Ihrem Sohn nicht (mehr) der Fall zu sein. Offenbar gibt es im Alltag zuviele Konflikte, deren Lösung darin besteht, daß Sie oder Ihr Mann immer (das zumindest in den Augen Ihres Sohnes) die Ansage machen. Die Wünsche und auch Forderungen Ihres Sohnes dürften zu kurz kommen. An diesem Punkt ließe sich etwas ändern. Sie und Ihr Mann sollten sich in einer ruhigen Minute einmal überlegen, was zu ändern wäre. Die guten Vorsätze sollten Sie bewußt mit Ihrem Sohn besprechen, damit er das Gefühl bekommt, Sie "sorgen" sich um ihn.
Der leibliche Vater ihres Sohnes wird ihm natürlich näher sein, als sein Stiefvater, da über ihn die Loslösung läuft und mit ihm die Identifikation stattfindet. Sein Stiefvater wird daran arbeiten müssen, einen ähnlichen Rang zu bekommen. Das sollte ihm klar sein, ihn aber nicht davon abhalten, seine Bemühungen in diese Richtung auszudehnen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.08.2006
