Frage: Ansteckendes Weinen - wie helfen?

Hallo Dr. Posth. Unser Sohn, 21 M., ist seit 4 Wochen in der Krippeneingewöhnung. Er ist ein sehr kontaktfreudiges, interagierendes Kind. Hatte als Baby keine Fremdelphase, war aber mit 15-18 M. sehr Mama-anhänglich. Wir haben vorher einzelne Schnupperstunden wahrgenommen und alle haben keine großen Probleme erwartet. Anfangs war es auch so. Am 4. Tag fiel ihm bei der 45 Min. Trennung ein, dass ich nicht da bin, als eine andere Mutter ihr Kind abholte und andere Kinder auch zu weinen begonnen haben. Seither ist es schwierig. Es werden gleichzeitig 10 Kinder eingewöhnt, in sehr kurzer Zeit (wir haben keinen Stress) und teilweise ohne Deutsch zu verstehen. Laut Pädagoginnen kommt unser Sohn mit dem vielen Weinen der anderen Kinder nicht klar. Ich denke auch, dass hier das Hauptproblem liegt. Ende letzter Woche wurde es besser, er hatte sogar einen Tag ohne Weinen, davor Tage mit 2 Std Durchweinen. Wie kann ich ihn unterstützen? Lieber abbrechen, warten bis Ruhe in der Gruppe eingekehrt ist?

von TiKro am 29.09.2014, 10:23



Antwort auf: Ansteckendes Weinen - wie helfen?

Hallo, es sieht so aus, als verstünden die Erzieherinnen nicht, was sich in ihrer Ki-krippe abspielt. Oder sie wollen es nicht verstehen, weil sie sonst ihr gesamtes Eingewöhnungskonzept ändern müssten. Aber unter 3 Jahren gibt es kaum ein Kind, das ohne sanfte Ablösung (s gezielter Suchlauf) zurecht käme. Die erzwungen Anpassung bei Ihrem Sohn wird ihm auf Dauer nicht gerecht, und es wird in der nächsten Zeit immer wieder Einbrüche in der Bereitschaft geben, in diese Ki-krippe zu gehen. Es besteht definitiv die Gefahr, Trennungsangst zu entwickeln. Wenn Sie es sich leisten können, sollten Sie Ihren Sohn erst einmal wieder aus der "Krippe" herausnehmen. Ein nächster Versuch lohnt sich aber wahrscheinlich nicht vor 1/2 Jahr. Und auch dann ist wieder sanfte Ablösung gefordert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.10.2014



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