anhänglichkeit?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: anhänglichkeit?

lieber dr. posth, mein kleiner sohn ist 13 monate alt und vor 10 tagen hat er mit dem laufen begonnen. etwa seit dieser zeit, genau kann ich es aber nicht rückvollziehen, ist er häufig schlecht gelaunt oder weinerlich. wenn er bei papa oder z.b. seiner tante auf dem arm ist und mich sieht weint er und will zu mir. dann schmiegt er sich an, bleibt eine weile mit meist ernstem oder nachdenklichem gesichtchen auf meinem arm und will dann wieder hinunter. ist das das normale verhalten bzlg. loslassen, gerade bei so einem großen schritt wie laufenlernen? ich muss sagen dass ich der typ bin dem loslassen nicht immer so leicht fällt, und das verhalten meines sohnes verunsichert mich auch etwas. ich möchte ihm aber keinesfalls bei seinen entdeckungen im wege stehen oder unsicher machen. haben sie ein paar tipps für mich für diese entwicklungsphase? viele dank und grüße, mamafrosch

Mitglied inaktiv - 16.02.2004, 20:04

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Antwort auf: anhänglichkeit?

Hallo, Sie schätzen das Verhalten Ihres Sohnes völlig richtig ein, d.h. es handelt sich um typische Erscheinungen der Anhänglichkeit. Die gehen manchmal so weit, daß wieder solche Verhaltensweisen auftreten, die dem Fremdeln ähneln. Ihr persönliches Bedürfnis, diese Anhänglichkeit zur eigenen emotionalen Stärkung zu verwenden, müssen Sie ein gutes Stück zurückstellen. Denn das Kind braucht in dieser Phase den Freiheitsdrang ebenso stark wie die Umsetzung seines Sicherheitsbedürfnisses. Das gilt auch für das Erproben seiner statomotorischen Fortschritte. So wie es bei Ihnen abläuft, scheint sich auch eine sichere Bindung eingestellt zu haben, die auf Dauer davon lebt, daß Sie dem Kind seinen Spielraum lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.02.2004

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