Frage: Anhänglichkeit

Hallo Dr. Posth, meine Tochter (2 1/2) war schon immer ein Mama-Kind. Wir haben auch ein sehr inniges Verhältnis. Wenn ich arbeite (2 Tage die Woche) ist sie bei meiner Mutter was problemlos klappt, solange ich schon weg bin, wenn sie morgens aufwacht. Ihr Problem ist, dass sie sich nicht von mir trennen kann bzw mir "tschüss" sagen kann. Wenn ich da bin weicht sie nicht von meiner Seite und ich kann sie auch nicht abgeben - auch nicht an vertraute Personen wie Oma oder Papa. Sie bleibt dann keine 2 Minuten ohne mich! Mir graut schon vor dem Kindergarten! Wie kann ich ihr die Trennung bzw das Weggehen beibringen oder erleichtern? Es war nicht immer so extrem und es ist auch keine Phase. Mir scheint es wird mehr und schlimmer je älter sie wird. Muss sie da einfach mal durch und ich muss sie weinen lassen (sie muss sich immer sehr schnell übergeben wenn sie sich aufregt)? Ich versuche ihr das immer zu erklären - ohne Erfolg! Für Tipps und Ratschläge von Ihnen wäre ich sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 19:16



Antwort auf: Anhänglichkeit

Hallo, einer der größten Irrtümer in der frühkindlichen Erziehung ist der, dass Kleinkinder Trennungen lernen könnten. Das Gegenteil ist der Fall. Je mehr Trennungen man einem Kind abverlangt, dass sich von seiner Bezugsperson nicht trennen möchte, desto schlimmer wird das Geschehen für seine psychische Entwicklung. Trennen von seiner primären Bezugsperson (meist die Mutter, wie wohl auch bei Ihnen) kann sich ein Kind dann, wenn es erfolgreich in der Loslösung vorankommt (s. gezielter Suchlauf). Für die Loslösung ist im besten Fall der Vater zuständig, der damit seinem Kind eine neue aber freier gestaltete Bindung ermöglicht. D.h., wenn Sie überhaupt etwas "üben" wollen, dann sollte sich der Vater ganz stark für seine Tochter machen und sich intensiv um sie kümmern, also auch Füttern, Schlafen legen, und Wickeln, falls noch nötig. Mit der auf diese Weise wachsenden Selbstständigkeit wird Ihre Tochter viel mehr bereit sein, von Ihrer Seite zu weichen. Und das ist dann die Voraussetzung für eine sanfte Ablösung (Suchlauf) später im Ki-ga. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.02.2009



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