Hallo! Mein Sohn (18 Mon) ist zur Zeit extrem anhänglich und auf mich fixiert. Wenn ich mit ihm kuschele und mein Mann kommt dazu, wird dieser erstmal weggeschubst. Er will mich total für sich allein. Was ja auch nicht weiter schlimm ist. Allerdings bin ich auch die Einzige die er immer wieder haut. Ich kann machen was ich will. Er hört nicht damit auf. Wenn ich so tue als ob ich weine oder schimpfe oder ihm auch mal leicht auf die Finger haue, fängt er an zu lachen. Will er damit nur meine volle Aufmerksamkeit erlangen?
Zur Zeit wacht er auch nachts immer wieder auf und ruft nach mir. Wenn ich dann nicht sofort zu ihm gehe fängt er schnell an zu weinen. Da ich berufstätig bin, ist das natürlich ziemlich anstrengend. Gibt sich das wieder?
Mein Mann und ich haben jeden Tag ein paar Stunden mit Devin alleine, da wir versetzt in Schichten arbeiten, und verbringen das Wochenende zusammen. Ich dachte das wäre gut für die Loslösung. Stimmt das?
LG Jana
Mitglied inaktiv - 10.03.2008, 05:49
Antwort auf:
Anhänglichkeit
Liebe Jana, im Prinzip stimmt das mit der Loslösung, aber Kinder, die von ihren Eltern stark im Wechsel betreut werden, weisen den Eltern gerne bestimmte Rollen zu. Also Mama darf nur das eine und Papa nur das andere. Auch mögen sie es nicht, wenn sich die Eltern offensichtlich zu nahe kommen, weil dann ihr Rollenbild verwischt erscheint. Damit schützen sich die Kinder offenbar vor einer sog. Bindungsverwirrung.
Mit 1 1/2 Jahren begreifen die Kinder auch zum erstenmal richtig, dass sie ganz eigenständige Wesen sind und nicht mit der Mutter irgendwie verbunden. Das macht sie vorübergehend erneut etwas anhänglich. Aber das geht vorüber.
Die induktiven Maßnahmen, die Sie beim Hauen Ihre Sohnes anwenden, machen sich erst langsam und mit der Zeit positiv bemerkbar (s. gezielter Suchlauf unter Induktion). Allerdings dürfen Ihrem Sohn dabei nicht auf die Finger schlagen. Das empfindet er wie ein Rechtfertigung für sein eigenes Hauen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.03.2008