Hallo dr. Posth, wie verhalte ich mich richtig gegenüber meiner Tochter? Wir
hatten wieder mal besuch von meinen bruder und deren freundin und meine
Tochter ist so schüchtern und Ängstlich gewesen, das sie mir auf schritt und
Tritt nur gefolgt ist, wollte weder beim Papa bleiben noch beim Opa und war
auch sehr empfindlich, hat gleich immer angefangen zu weinen, wegen
kleinigkeiten. Der Papa mag es gar nicht wenn sie so ist er hätte sie gerne
genau im Gegenteil und sagt es ihr dann auch, sie sei eine Heulsuse und Angsthase,ich sei an allen Schuld das sie so ist. Essen wollte sie
auch nicht in der Zeit wo die andern da waren, das macht sie immer so wenn
wir besuch haben das sie nicht mitessen will. Und wie mache ich es im
Kindergarten, da waren wir schon 4 mal ich war die ganze Zeit dabei, weil
sie da genau so ist hat Angst vor Kinder, da vor habe ich auch Angst die
bleibt mir doch nie alleine da im Kindi, die ist nun 3 1/2 Jahre alt, soll ich noch mal warten mit dem kindi?
Mitglied inaktiv - 18.04.2006, 11:51
Antwort auf:
Angst
Hallo, das, was Sie jetzt im Verhalten Ihrer Tochter feststellen, entspricht einem noch schwachen Selbstbewußtsein. Über die Entwicklungsschritte des Selbstbewußtseins eines Kindes habe ich hier im Forum viel geschrieben. Bitte einmal im gezielten Suchlauf unter demselben Stichwort nachlesen.
Selbstbewußtsein kann man sich bei seinem Kind nicht einfach wünschen. Man kann nur durch die richtige "Erziehung" darauf positiv Einfluß nehmen. Sicherlich gibt es Kinder, die, was Selbstbewußtsein angeht eher ungünstige Anlagen haben, aber den wesentlichen Anteil entwickelt ein KInd im familiären Verbund.
Völlig falsch ist es, sein Kind wegen mangelnden Selbstbewußtseins zu kritisieren oder gar zu beschimpfen. Damit untergräbt man auch noch den Rest an Selbstbewußtsein, der vorhanden ist, und auf diese Weise ist man Schuld an dem, was man beklagt. Darauf müssen Sie Ihren Mann unbedingt hinweisen.
Mit dem Kindergarten würde ich auch noch etwas warten und unbedingt auf eine sanfte Ablösung (Suchlauf!) hinarbeiten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.04.2006