Hallo Dr. Posth,
meine Fragen beziehen sich auf meine Tochter 11 Monate.
Was ihr schon länger Probleme bereitet (ca. 7. Monat), sind Geräusche wie z.B. Quitschen , Gebrabbel von anderen Kindern. Wenn sie richtig Angst hat, steigert sich das Ganze in panisches Schreien. Dabei ist egal ob ich sie auf dem Arm habe oder nicht. Ich verlasse mit ihr sofort die Situation (Raum verlassen), dann beruhigt sie sich schnell wieder. Wenn wir Besuch bekommen oder wir jemanden besuchen, lasse ich sie so lange auf meinem Arm bis sie von selbst runter möchte. Falls in dieser Phase schon Geräusche kommen, ist es meist am schlimmsten. Dann kommt Eins zum Anderen. Mir ist aufgefallen, dass sie während dem Spielen nicht so auf die Geräusche achtet und sie dann auch nicht stört. Deswegen setze ich mich immer zum Spielen mit dazu.
Je mehr Kinder im Raum sind, desto weniger Angst hat sie. Kann es sein, dass sie sich da nicht so angesprochen fühlt? Viele Grüsse und vielen Dank Mieb
von
mieb
am 08.04.2013, 07:06
Antwort auf:
angst vor kindergräuschen
Hallo, bei spezifischer Überempfindlichkeit auf Gräusche sollte man auch an das Phänomen der Hyperakusis denken. Solche Kinder hören alle normalen Geräusche lauter als gewöhnlich und Kindergeschrei kann dann schon sehr belastend sein. Das Problem ist, dass man eine solche Geräuschempfindlichkeit in diesem Alter schwer testen kann, aber einen Versuch bei einem Pädaudiologen wäre es wert. Das andere Problem ist, wie damit umgehen? Außer Orte mit starkem Lärmpegel zu vermeiden, gibt es keine Möglichkeiten darauf zu reagieren. Mit der Zeit scheint es eine Gewöhnung im Hörsinn zu geben. Wenn ein Kind sehr konzentriert spielt, schaltet es die Umgebungsgeräusche herunter oder ganz ab. Dadurch ist es dann auch nicht mehr so empfindlich. Genau das stellen sie an Ihrer Tochter fest.
Es kann sein, dass Ihre Tochter bei einem oder zwei Kindern im Raum sich stärker beachtet fühlt und daher sozial ängstlich reagiert. Aber das muss noch nichts heißen, schließlich ist sie ja noch nicht einmal 1 Jahr alt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.04.2013