Guten Morgen!
Meine Tochter ist knapp 3 und seit ca. einer Woche benimmt sie sich eigenartig. Sie weint ganz jämmerlich, wenn sie andere Menschen sieht. Das Befremdliche ist, sie weint nicht nur, wenn sie unbekannte Menschen sieht, sondern teilweise auch bei gut bekannten Menschen wie Oma und Opa, Tante und Onkel. Sie beruhigt sich dann nur sehr schwer, klammert sich an mich und wirkt völlig verstört. Es ist kaum mehr möglich, das Haus zu verlassen. Kaum sieht sie einen Passanten, geht es schon los. Sie war bisher immer ein Kind, das keine Angst kannte und sich allem Fremden ohne Bedenken annäherte. Deswegen bin ich nun so irrietiert. Haben Sie vielleicht eine Erklärung für ihr Verhalten und vielleicht sogar einen Vorschlag, wie ich mich am besten verhalten könnte? Vielen lieben Dank!
von
hibbeline
am 03.09.2012, 08:56
Antwort auf:
Angst vor Unbekanntem, aber auch Bekanntem
Hallo, wenn, wie Sie schreiben, vorher so gut wie keine Fremdenangst bestanden hat, dann muss vor 1 Woche irgendetwas passiert sein, was sie ausglöst hat. Als Fremde sehen die Kinder dann schnell grundsätzlich alle Menschen an, die nicht zur direkten Kernfamilie gehören und mit ihnen in der Wohnung oder im Haus leben. Also auch Großeltern trifft der Bann. Es gibt jetzt zwei Erklärungen: erstens, eine frühe Fremdbetreuung mit harter Ablösung hat begonnen. Zweitens, jemand hat Ihrer Tochter massiv Angst bereitet durch psychische oder körperliche Gewalt. Das müssen Sie unbedingt herausfinden, wobei Sie um Ihrer Tochter willen wirklich vorurteilsfrei bei jedem nachforschen müssen. Aber vielleicht können Sie ja es auch schon selbst herausfinden, wenn sie einmal Revue passieren lassen, was ihre Tochter so alles in den letzten 14 Tagen gemacht hat. Sie können mir gerne wieder schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.09.2012