Frage: Angst in normalem Maß?

Mein Sohn (2 J.) ist ein aufgewecktes Kind,das auf andere Menschen zugeht und Kontakt aufnimmt. Loslösung klappt gut, wird nur durch uns Eltern betreut, sind etwa auch 2 mal pro Woche in einer Spielgruppe. Auf andere wirkt er nicht ängstlich, er ist es aber sehr und es steigert sich meiner Meinung nach. Er war die ersten 2 Wochen seines Lebens auf der Intensivstation und ich leider nur ein paar Stunden am Tag bei ihm, aber sonst könnte ich mir keine Ursachen vorstellen. Von der Furcht vor lauten Geräuschen mal abgesehen hat er Angst vor dem Duschen (badet aber mittlerweile gern), vor der Autowaschanlage, vor Hummeln, u.v.a. mehr. Mein Mann meint, wir wären zu übervorsichtig (beide über 35 J.), wiesen ihn zu sehr auf Gefahren hin und würden ihn dadurch noch mehr ängstigen. Kann das sein? Ich kann ja nicht umhin, ihn etwa auf die Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen und ich kann ihn ja auch nicht überall Eigenerfahrung machen lassen. Ist das in der Entdeckerphase einfach so? Was tun?

Mitglied inaktiv - 14.04.2008, 10:49



Antwort auf: Angst in normalem Maß?

Hallo, neben einer Veranlagung zu Angst kann auch die nachgeburtliche Situation mit Mutterentbehrung zum Angstverhalten eines Kindes beitragen. Die Gefühle, die Ihr Sohn damals hatte und die noch in ihm stecken, können Sie nun nicht mehr ungeschehen machen. Aber Sie können ihm jetzt weitgehende Angstfreiheit und Zuversicht in die Dinge vorleben. D.h. ein zu Angst veranlagtes Kind reagiert sensibler auf das vorgelebte Angstverhalten seiner Eltern als eine anderes. Solche Eltern tun also gut daran, ihre eigene Angst vor den Gefahren ihrem Kind nicht so deutlich zu zeigen.Schützen müssen Sie ihr Kind natürlich so gut es geht, aber möglichst ohne zu zeigen, dass Sie Angst haben. Zeigt Ihr Sohn vor bestimmten Sachen Angst, sollten Sie mit ihm die Quelle der Angst erforschen und ihm dabei die Angst nehmen. Das geht immer nur in ganz kleinen Schritten. Im gezielten Suchlauf gibt es mehrere Stichworte zum Thema Angst. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.04.2008



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