Lieber Dr Posth,
Elio (*11/03) ist in gewissen Situationen sehr aengstl. Schuechtern wuerde ich nicht sagen (spricht problemlos mit Erw. und Kindern).
Bsp: Heute wird im Kiga gestreikt und es gibt kein Mittagessen. Wir haben Lunch Pakete vorbereitet. Er fragte warum und ich hab es ihm erklaert. Ploetzlich beim Fruestueck sagt er, er habe Angst...ich frage warum er sagt einfach so Angst...mhhhh...Dann fing er an wegen dem Mittagessen zu fragen...ob Anna nun nie mehr was bringt und dass er meine Sachen nicht mag....Ich habe dann gefragt, ob ihn die heutige Essenssituation bedrueckt, weil er nicht weiss wie es ablaeuft und er sagte ja.Natuerlich kann ich ihm das "in den Mund gelegt haben".
Das ist ein Bsp von vielen. Er mag keine Neuigkeiten. Partys, Schwimmkurse, Sport...schwierig, weil neu (sagt die Kinder sind mir "zu neu"). Im Kiga gut integriert, besucht zwei Gruppen (engl. Klasse und taegl. 30 Minuten deutsche Gruppe). Klappt gut.
Zunaechst auf Sport verzichten?
LG
Christiane
Mitglied inaktiv - 15.12.2008, 10:41
Antwort auf:
Angst for Neuem
Stichwort: Angst und Furcht
Hallo, die Ängste, von denen Ihr Sohn da spricht, sind Ausdruck seines Unbehagens in Situationen, in denen er sich nicht auskennt und die prinzipiell bedrohlichen Charakter haben können. Sobald er sich in einer Umgebung sicher fühlt, sind diese Ängste weg. Damit entspricht diese Angst mehr einer Furcht.Um zusagen, wodurch diese Furcht kommt und ob ängstlich sein nur seinen genetischen Anlagen entspricht, müsste ich viel mehr über die entwicklung Ihres Sohnes wissen. eine solche Furcht gehören zu den schwachen Formen der Sozialangst (Soziophobie). Das natürliche Verhalten des Kindes (und Erwachsenen) zielt auf Vermeidung der Situation. Das ist aber nicht gut. Es befreit zwar von der Angst im Moment, aber unterhält sie auf Dauer.
Da Ihr Sohn schon ganz gut seine Probleme äußern kann, sollten Sie mit ihm besprechen, was getan werden kann, damit seine Angst verschwindet und er trotzdem an der jeweiligen Aktion teilnehmen kann. Vielleicht bleiben Sie erst einmal mit dabei und "schützen" ihn. Vielleicht guckt er sich eine Person aus, an die er sich im Notfall wenden könnte. Vielleicht nimmt er nur einen Talisman mit, der ihm Schutz bietet, usw. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.12.2008
