Frage: andere Kinder

Unsere Tochter ist nun fast 5 Jahre alt. Sie geht gerne in die Musikal. Früherziehg. u. ins Tanzen. Geht auch fast imemr gerne in den KIGA. Laut Erzieherinnen spielt sie dort auch schön - auch mit anderen Kindern. Was mich wundert ist, daß sie sich nicht wie andere Kinder nachmittags verabreden will. Sie sagt, ihr reiche das Spielen am Vormittag aus. Lade ich dann doch mal jemanden ein, spielt sie jedoch voller Euphorie mit dem Kind. Frage ich sie dann eine Woche später, ob wir wieder mal jemanden einladen wollen, scheint sie den schönen Nachmittag vergessen zu haben u. sagt nein. Sie will lieber alleine spielen. Oder mit mir, wenn ich Zeit habe. Wie soll ich reagieren? Soll ich ihren Wunsch respektieren? Oder doch ab und zu mal jemanden einladen? Habe Angst, daß sie sich sonst zu sehr isoliert, wenn sie die Kontakte nicht nachmittags vertieft. Sie spielt sehr intensiv Playmobil. Gerne auch mit mir. Soll ich als Mutter eigentlich mit ihr spielen? Oder "schadet" das eher?

Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 14:38



Antwort auf: andere Kinder

Hallo, es schadet nie, wenn Eltern mit ihren Kindern auch die phantasievollen Figuren- und Rollenspiele mit ihren Kindern spielen. Für das Kind ist Spielen immer gleichzeitig auch Lernen. Und beim Lernen müssen Eltern ihre Kinder auch später in der Schule unterstützen. Von der institutionellen Fremdbetreuung bis zur Nachmittagsverabredung mit anderen Kindern ist es noch einmal eine Schritt in Richtung Ablösung. Denn bei den Freundinnen oder Freunden ist in der Regel auch keine Ersatzbezugsperson mehr da, allenfalls die Mutter des anderen Kindes könnte diese Aufgabe notfalls noch einmal erfüllen. Gewöhnlich sind sie aber im fremden Haushalkt ganz auf sich gestellt. Das empfinden sie auch so, und deswegen tun sich eher ängstliche Kinder dabei besonders schwer. D.h. aber nicht, daß man diese Schritte mit seinen Kindern nicht vollziehen sollte. Mit dem Versprechen, Tochter oder Sohn sofort wieder abzuholen, wenn es ein Malheur gibt, sind solche Besuchsnachmittags durchzuführen. Dadurch wird die Selbständigkeit des Kindes stark gefördert. Auch das Selbstbewußtsein des Kindes wächst auf diese Weise enorm. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.02.2007