Frage an
Dr. med.
Rüdiger
Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Hallo mich würde ineteressierne, ob es irgendwelche Untersuchungen gibt, die zeigen, wann der "günstigste" zeitpunkt für ein weiteres Kind ist. Ich meine damit, gibt es einen Altersabstand, in dem Eifersucht mehr auftritt als in einem anderen oder kann man das gar nicht so untersuchen?? Wie sind die Erfahrung von euch Mehrfacheltern? LG Schoschana mit Pascal 1 Jahr
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 09:34
Liebe Schoschana, es gibt zu viele verschiedene Standpunkte, aus deren Sicht die Frage beantwortet werden könnte. Daher gibt es keine idealen Abstände oder alle sind irgendwie ideal. Man kann nur eins sagen, je geringer der Abstand zwischen Geschwistern ist, desto größer ist deren Rivalität, aber desto größer sind auch deren Gemeinsamkeiten. Je größer der Abstand ist, desto eher kann das ältere Kind Ersatzbezug für die Mutter sein, desto geringer sind aber auch die Gemeinsamkeiten. Außerdem sperren sich viele ältere Geschwister dagegen, Kindermädchen für das Geschwisterkind zu spielen. Also alles hat seine Vor- und Nachteile. Viele Grüße
von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.10.2003
Hab gerade erst mein erstes Baby bekommen, nur aus dem Bekannen und Verwandtenkreis habe ich mitbekommen, das es bei einem altersunterschied von ca. 6 Jahren bestens klappt.
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 09:51
Hallo, das ist wohl sehr individuell und hängt wohl auch mit den Kindern und den Eltern zusammen. Meine kids sind knapp 5 J. auseinander und die Große ist schon eifersüchtig. Aber das darf sie auch sein. Wichtig finde ich, das die Eltern "ihren" idealen Abstand wählen. lg monika
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 09:59
2 Jahre finde ich optimal. Die Eifersucht hält sich in Grenzen und sie können auch später noch wunderbar miteinander spielen. Außerdem macht das ältere Kind noch eine Weile Mittagsschlaf, wenn das kleine schon auf der Welt ist. Christi
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 11:01
Hallo Schoschana, dein Name kommt mir noch irgendwie bekannt vor (Oktobermamis)... :-)) Jedenfalls ist es bei uns so: die Große ist mittlerweile schon 8 Jahre und die Kleine 12 Monate. Ich hatte einen richtigen Horror vor dem riesen Abstand. Aber genau das Gegenteil ist eigentlich der Fall!!! Es ist superschön. Die Große ist morgens in der Schule und ich hab Zeit für Haushalt und die Kleine. Mittags machen wir zusammen Hausaufgaben und die Kleine hält ihren Mittagsschlaf. Die Kleine liebt ihre Schwester wirklich abgöttisch (umgekehrt genauso) und meine Große hat trotz des großen Altersunterschiedes richtig viel Spaß wenn sie mit Maja spielt (tun sie wirklich oft). Außerdem hab ich auch schon ein kleines "Kindermädchen". Ich hab mittlerweile das Gefühl, durch den großen Abstand kann ich jedes Kind so richtig genießen. Liebe Grüße von Anja mit Maja und Madeleine
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 14:50
Hallo Schoschana, kann dir zwar keine Experten-Antwort auf deine Frage geben, kann aber aus eigener Erfahrung berichten. Allerdings mit einem großen Altersunterschied. Meine große Tochter wird im Dezember 8 Jahre und meine Kleine im Januar 1 Jahr. Ich genieße diesen Altersunterschied, denn die Große ist schon wahnsinnig selbstständig und ich genieße die Kleine, als wäre sie mein erstes Baby. Die Große liebt ihre kleine Schwester über alles, aber es gibt trotzdem auch Eifersucht. Sie muss ja doch öfters zurückstehen und hört "erstmal muss ich mich ums Baby kümmern" aber es gibt nicht wirklich Probleme. Ist der Altersunterschied geringer, kann es natürlich dazu kommen, dass das ältere Kind wieder etwas in Babyhafte zurückfällt, aber auch das muss nicht sein. Genausowenig kann man immer mit Bestimmtheit sagen dass zwei Kleine, die nur wenig auseinander sind, schön miteinander spielen. Aber wie auch immer, es gibt solche und solche Erfahrungsberichte. Und wie gesagt, ich genießen den großen Altersunterschied, aber im Grunde habe ich zwei EInzelkinder. Und für mich steht fest, das nächste kommt nicht erst wieder nach sieben Jahren (wenn mein Mann mitspielt;-)))) Denn ich möchte auch sehen wie es sein kann wenn zwei als Spielgefährten aufwachsen. Nur eines ist für mich auch klar, je geringer der Unterschied, desto anstrengender die erste Zeit mit so Kleinen. Ich hoffe das war nicht zu viel Text und wünsche dir alles Gute für die Zukunft. Anja mit Julia und Lina.
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 18:21
Genau wie bei uns. Wie in meinem anderen Beitrag schon beschrieben, ein wenig Eifersucht gibt es, ansonsten alles so wie Anja mit Maja und Madeleine berichtet. Ciao Anja.
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 18:25
Also ich denke mal, daß sich da als erstes die Frage stellt, ob Du Geschwister haben willst, die gemeinsam spielen, dann sind wohl 2-4 Jahre Unterschied optimal. Bei den oberen Beispielen mit z.B. 8 Jahren Unterschied sind es ja eigentlich eher zwei Einzelkinder, würde ich mal sagen (nicht negativ gemeint, ist ja klar ;-)
Mitglied inaktiv - 29.10.2003, 18:31
Hallo, also ich glaube der Beitrag mit den "idealen" 2 Jahren war sicher eher Wunschvorstellung als Erfahrungsbericht... Ich habe damit als die ältere einer genaus 2 Jahre jüngeren Schwester keine guten Erfahrungen gemacht, was aber sicher auch mit dem falschen Umgang der Eltern zusammenhing. Aber allein schon der Anspruch man müsse doch dann "schön" miteinander spielen zeugt schon von wenig Einfühlungsvermögen in so eine Kinderseele. Meine Schwester und ich sind total verschieden und haben null gemeinsame Interessen. Das ist bis heute so. aber weil wir immer "zum schön zusammen spielen" in ein Zimmer gesteckt wurden, gab es regelmäßig hauen und stechen. Wir haben uns gehaßt bis aufs Blut und nur die anforderungen der zivilisation ermöglichen heute einen gemäßigt freundlichen Umgang miteinander. Allerdings haben meine Eltern wohl auch gedacht, daß es toll wäre unseren Ehrgeiz anzustacheln, indem sie uns permanent offen miteinander verglichen haben. Dadurch wurde dann bei uns so eine Art Rollenfestlegung manifest, die nur unter großen Mühen im Erwachsenen alter aufgebrochen werden konnte. Meine eigentlich recht kluge Schwester hielt sich immer für dumm, nur weil ich ein wenig erfolgreicher in der Schule war, als sie. Ich hielt mich immer für häßlich, obwohl das sonst niemand außerhalb meiner Familie so einschätzt... Mit einem älteren Abstand bekommt jedes einzelene Kind mehr Aufmerksamkeit, seine Individualität frei entfalten zu können. Ungefähr gleich alte Kinder werden immer als eine Art "Doppelpack" gesehen, und müssen allein deshalb schon total auseinanderwacsen um Individualität überhaupt erfahren zu dürfen. Was auch problematisch ist, ist daß das ältere Kind häufig für das jüngere viel zuviel Verantwortung aufgebürdet bekommt, und so um eine unbeschwerte Kindheit gebracht wird. Während das jüngere einerseits ein Aufwachsen in der Hängematte ermöglicht bekommt, wofür es aber andererseits dann später die Zeche zahlen muß, weil es alleine im Leben kaum bestehen kann und noch mit 30 Jahren Fürsorge und Hilfe bei allem und jedem erwartet. Vermutlich fordert das jüngere Keind auf diese Weise die ausschließliche Aufmerksamkeit nach, die ihm als Baby zugestanden hätte und die es nie bekommen hat, weil das Geschwister eben auch noch sehr klein war. Bedürfnisse, die in sehr frühem Alter nicht hinreichend gestillt wurden, werden später zu einem emotionalen Faß ohne Boden... Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, sondern nur aufzeigen, wie entsetzlich schief es gehen kann, wenn man die Entscheidung zu leicht nimmt und erwartet, daß sich der Rest dann von selbst regelt. Ich denke daß man nur dann 2 Kinder kurz hintereinander bekommen sollte, wenn gerade nicht die "besser alles in einem Aufwasch-Überlegung" dahintersteht. Denn jedes Kind hat ein gleich großes Bedürfnis nach Liebe und Aufmarksamkeit, egal ob noch ein quengelnder Rivale danebensteht.
Mitglied inaktiv - 30.10.2003, 10:33
Hi ! hab zwei jungs mit 4,5 und 2,5 jahren (25 monate abstand) und kann nur sagen: was hier abgeht zur zeit sind trockenübungen für den ernstfall im nächsten weltkrieg. PUH !! die geben und nehmen sich rein GAR nichts - starke nerven erforderlich *g*. unsere jüngste ist 8 monate (22 monate zum jüngeren sohn) und beginnt langsam mitzumischen. wie es bei uns in einem halben jahr zugehen und aussehen wird, male ich mir lieber nicht aus :-)))) wie dr. posth glücklicherweise auch sagt: viel gemeinsames aber auch VIEL rivalität ....
Mitglied inaktiv - 30.10.2003, 23:05
also wir haben drei Söhne.Zwei die knapp drei Jahre auseinander sind , die Beiden sind heute 18 und 15 und jetzt noch einen Nachkömmling von 8 Monaten. Beides hat seine Vorteile und mit Sicherheit auch Nachteile, soweit Kinder Nachteile haben können. Die beiden Älteren hatten sehr viel voneinander, konnten viel miteinander anfangen was anfangs aber nicht so gut funktonierte da unser Erstgeborener sehr eifersüchtig auf sein Brüderchen reagiert hatte und jeden freien Augenblick (meistens die Stillzeiten) dazu benutzte irgend etwas zu zerstören. Aber mit zunehmendem Alter hingen die Beiden wie Kletten aneinander. Jetzt, nach 18 Jahren sieht das wieder anders aus. Die Grossen sind hin und weg von ihrem Bruder und verwöhnen ihn nach allen Regeln der Kunst.Er ist ein Segen für uns alle. Der Nachteil dabei ist allerdings, da für uns feststeht das er unser letztes Kind ist da wir doch schon etwas älter (40 und 45) sind, das er ein Einzelkind ist. Einzelkind in einer Familie mit drei Kindern, das ist aber so und wird sich nicht vermeiden lassen.Dennoch würde ich jeder Zeit wieder diesen Schritt wagen und ich kann es auch nur wärmstens empfehlen. liebe Grüsse Iris
Mitglied inaktiv - 03.11.2003, 15:21
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