Frage: Alte Medien/Buecher noch adaequat?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, heute ein paar theoretischere Fragen, die mich aber in der Erziehung unseres Sohnes (4 1/2) praktisch interessieren. Inwieweit sind die alten "Klassiker", die wir in unserer Kindheit gelesen haben (z.B. Otfried Preussler) und die Spielsachen, mit denen wir gespielt haben (Bausteine, Lego) fuer Kinder, die in der heutigen Welt aufwachsen, noch aussagekraeftig, um sie auf die Welt vorzubereiten? Wenn ich manche der Buchklassiker wiederlese, frage ich mich, was mein Sohn davon wirklich noch nachvollziehen kann. Was halten Sie vom Einsatz moderner Medien in der Kindererziehung? Sollte ein 4 1/2-jaehriges Kind (in Maßen) fernsehen und mit dem Computer umgehen oder nicht? Wie sollte das Verhaeltnis zwischen moderner Literatur/Spielmedien und "klassischen" Medien sein? Wir haben kein Fernsehen und bisher fuer ihn auch noch keinen Computer/-spiele. Vielen Dank wie immer fuer Ihre kompetenten Antworten. Ihre FM

Mitglied inaktiv - 29.10.2007, 11:30



Antwort auf: Alte Medien/Buecher noch adaequat?

Hallo, ein wichtiges und spannendes Thema, das Sie da anschneiden. Aber ich kann hier natürlich nur kurz darauf eingehen. Was die "alten" Bücher angeht, viele davon altern sicher nie. Ihr Inhalt ist ja auch kein Spielgel des realen Lebens, sondern reine Fantasie und die ist zeitlos. Gerade Otfried Preussler ist so ein Autor. Astrid Lindgren wird immer Gültigkeit haben und das Kinderleben bereichern oder Leo Leonni. Die "alte Häschenschule" von Albert Sixtus sieht zwar ein bisschen verstaubt aus, ist aber ein geniales Buch über die Sorgen und Ängste von Kindern. Oder die Wurzelkinder, die Biene Maja, Peterchens Mondfahrt, alles Bücher, die keinem Kind vorenthalten werden sollten, auch wenns manchmal etwas gruselig zugeht. Dafür sind ja dann die Eltern da, um die Ängst abzubauen. Mit dem Struwwelpeter habe ich so meine Probleme. Das war ein Erziehungsbuch und das merkt man ihm an. Fernsehen sollte so spät wie möglich im Kindesalter präsent sein, zumindest wenn es sich um Kinderfilme handelt. Der Sog, der von den optischen Medien ausgeht, ist zu groß und zu manipulativ. Das Kind ist geneigt, alles das für real zu halten, was es sieht. Dass jeder Film ein Trick ist und eine virtuelle Welt erzeugt, kann das Kind nicht begreifen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.10.2007



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