Frage: allgemeiner stand der dinge

Hallo H. Dr. Posth!Familiensituation: Tochter(2)und ich (AE),Oma (Loslösung)? Sie ist zur Zeit fröhlich, gerne unter Leuten (Fremden), geht gerne zur Oma. Soll sie manchmal ohne mich zur Oma? Allerdings vertraue ich nicht 100 %, ist das normal? meine tochter will zb. was anschauen, omi geht weiter und lässt sie nicht. welche auswirkungen hat das auf kinder? vor kurzem hatte ich ziemlich schwierige zeit, da habe ich mein kind mal angeschrien, da ich das noch nie gemacht habe, hat sie gleich geweint. wie kann ich es wieder gut machen? ich weiß, dass es nicht richtig war.ist dies ein dauerhafter schaden?leider hat das mit der begonnenen krabbelgruppe nicht geklappt,ging wieder auseinander.sollen wir eine andere suchen?vor kurzem machten wir mit einem freund von uns was.sie hatte viel spaß dabei.ist kontakt mit männern allgemein gut, wenn auch nicht regelmäßig sondern sporadisch. würde mich freuen, von ihnen zu hören. PS: mit dem kindergarten (sanfte ablösung) sind wir noch nicht fündig!!

Mitglied inaktiv - 24.04.2006, 12:55



Antwort auf: allgemeiner stand der dinge

Hallo, als alleinerziehende Mutter sind Sie automatisch auf andere Personen in der Familie angewiesen, die Ihrer Tochter bei der Loslösung behilflich sind. Eine Großmutter kann da gute Dienste leisten. Sie muß sich allerdings ihrer Aufgabe und Verantwortung in dieser Rolle bewußt sein. Dazu gehört auch, daß sie erzieherisch mit Ihnen in etwa an einem Strang ziehen muß. Ein anderer Mann als der leibliche Vater wäre nur dann für Ihre Tochter gut und zu akzeptieren, wenn er Erfahrung mit Kindern hat und absolut zuverlässig ist! Das Mal-da-sein und zugewandt und dann plötzlich wieder Nicht-verfügbar-sein, oder sich nur die Rosinen beim Kind rauspicken, das ist sehr ungünstig! Daß man als Mutter oder Vater einmal sein Kind anschreit, weil einem die Nerven durchgehen, kann bis zu einem gewissen Grad entschuldigt werden. Wenn das extrem selten einmal vorkommt, wird das ein psychosozial normal entwickeltes Kind mit sicherer Bindung durchaus verkraften, auch wenn der Moment schmerzhaft ist. Soviel psychische Widerstandskraft kann ein Kind schon aufbringen. Aber es ist gut und zeichnet Eltern auch aus, wenn Ihnen bewußt ist, daß eine solche Reaktion prinzipiell nicht gutzuheißen ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.04.2006