Lieber Herr Dr. Posth
Mein Sohn (8 Monate) schlief bis zum 6 Monat im Beistellbett, nun zu gross und schläft in seinem Bett in unserem Schlafzimmer. Wurde voll gestillt bis 6 Monat und schläft von Anfang an viel in unserem Bett, da er auch ein unruhiger Schläfer war. Konnte tagsüber und auch abends noch nie von alleine einschlafen, lege mich immer mit ihm ins grosse Bett u schläft nach ca. 5-10 Minuten mich festhaltend und ruhig ein. Abends lege ich ihn dann sobald er schläft ins sein eigenes Bett. Wenn er erwacht bin ich sofort bei ihm und schaue nach, hole ihn aber nicht aus seinem Bett. Ausser nachts –erwacht immer pünktlich um 4 und da er sich in seinem Bett nicht beruhigt, hole ich ihn zu mir. Schlaf dann aber für uns beide unruhig . Ich würde ihm gerne helfen alleine einzuschlafen, da ich denke, dass es wichtig für ihn ist. Möchte ihn aber auch nicht weinen lassen u sein Urvertrauen zerstören. Danke!
von
mivida12
am 28.10.2013, 12:35
Antwort auf:
alleine schlafen lernen
Hallo, außer den wenigen naturguten Schläfern, nach meiner langjährigen Erfahrung 3 bis 5% aller Säuglinge, schläft kein Säugling so einfach alleine ein. Man kann es ihm auch nicht anerziehen, nur -leider- antrainieren, was aber auf Kosten seiner psychischen Stabilität und Gesundheit geht. So ist es absolut normal, dass Sie Ihren kleinen Sohn zum Einschlafen begleiten und dabei in der Säuglingszeit noch den Körperkontakt dulden. Das muss ja nicht im Elternbett sein, das gemeinsame Schlafen heißt nur in ein und demselben Zimmer, weil ein Säugling keinerlei Raumvorstellung hat, und nicht weiß, dass es außer dem Zimmer, in dem er sich gerade befindet, noch ein Zimmer gibt. Erst am Ende der Säuglingszeit erkennt der Säugling, dass ein veschwundener Gegenstand an eine bestimmten Stelle wieder auftaucht, wenn er es vorher gesehen hat und die Muter in der Tür, in der sie gerade verschwunden ist. Das nennnt sich seit Piaget Objektpermanenz, reicht aber noch lange nicht dafür, auch alleine einzuschlafen. Denn hier kommt zum kognitiven Prozess noch ein emotionaler Vorgang dazu, und einstweilen sind Emotionen stärker als geistige Erkenntnisse. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.11.2013