Lieber Dr. Posth! Mein Sohn ist 12 Mon. alt. FamBett, nie schreien lassen, noch gestillt, fremdelt stark. Die letzten Monate hatte ich ihn 24h/Tag am Arm, mich mit ihm beschäftigt und ihn überall mit hingenommen, weil er sonst geweint hat. Ok für mich. Doch jetzt hat sich irgendwas verändert. Plötzlich spielt er konzentriert 10, 20 min. allein und es macht ihm nichts aus, wenn ich mal aus dem Raum gehe. ??!!! Als bekennende Glucke habe ich ein schlechtes Gewissen wenn er da so sitzt, aber ich zwinge ihn nicht dazu. Wenn allerdings abends der Papa nach Hause kommt, will mich der Kleine zu 120%. Da gibt es für mich kein Rausgehen, kein Abendessen, Unterhaltungen schwierig. Selbst wenn Papa aufpassen will, muss ich mich ausschließlich mit ihm befassen. Bei Papa weint er. Bin ich allein mit ihm, braucht er weniger Aufmerksamkeit, dafür in Gesellschaft die doppelte - Woher dieses ambivalente Verhalten? Und wie viel allein beschäftigen ist in diesem Alter vertretbar bzw sinnvoll? Lg Fonsine
von
Fonsine
am 04.08.2014, 07:06
Antwort auf:
Alleine Spielen
Liebe Fonsine, mit 12 Monaten kommt Ihr Sohn langsam in das Lslösungsalter. Die 2. Bindung zum Vater fängt an. Sie ist verbunden mit der Bereitschaft, sich von der Mutter zu entfernen und sich mit sich selbst zu beschäftigen. Aber sie führt auch zu einer erneuten hohen Anhänglichkeit (s. gezielter Suchlauf). Das ist genau das, was Sie gerade an Ihrem Sohn erleben. Das Verlassen der Mutter und die Konfrontation mit einer fremden Person lösen Angst bei Kleinkind aus. Trotzdem muss es das ausleben. Kommt der Vater nun hnzu, der einstweilen noch eine fremde Person verkörpert (nicht bei Vätern, die im 1. Lebensjahr schon sehr engagiert gewesen sind), bekommt es hr Sohn mit der Angst, und er flieht gaz schnell unter Ihre Rockschöße. Aber das sollte sich mit der Zeit ändern, wenn Ihr Mann einen immer besseren Kontakt zu seinem Sohn aufbaut. Außerdem berbessert sich dann die Reaktion Ihres Sohnes in der größeren Gruppe. Ihr Mann sollte sich also ab jetzt viel Mühe mit seinem Sohn geben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.08.2014