Hallo Herr Dr.Posth, meinem Sohn, 2,5 J. geht seit 1 J.,7 Std. in die Grippe und fühlt sich nach einer lang.Eingew. Zeit sehr wohl dort. Er fällt kaum auf, ist eher ruhiger. Zu Hause ist er ein komplett anderes Kind. Seit Wochen mag er weder geweckt, gewickelt, gewaschen, angezogen werden. Er wehrt sich mit Händen, Füßen, pitscht, beisst, schreit ich soll weggehen, haut. Ablenkung noch Motivation zum eigenen Anziehenhilft. Wenn ich ihn dann festhalte und anziehe schreit er natürlich. Selbe beim festschnallen im Autositz usw. Ich habe probiert ihm das "Trösten" nahezubringen, er macht es, reagiert aber sonst nicht drauf.Ausserd. muss jede Sekunde nach ihm sehen.Er hüpft auf der Couch.springt auf den Tisch, Stuhl, klettert die Heizung hoch, holt was er bekommen kann, schmeißt Bücher durch den Raum, springt auf den Hund, läuft aus der Haustür etc. Wenn ich ihn ermahne und Nein sage lacht er oder haut,macht alles zum Spiel. Räumliche Trennung hilft meist.Was kann ich noch tun?
von
sunshine2009
am 12.03.2012, 07:10
Antwort auf:
Agression
Hallo was heißt "nach einer langen Eingewöhnungszeit"? Waren Sie dabei oder eine andere Bezugsperson, oder musste er alleine dadurch. Ich frage deswegen, weil er jetzt viele Zeichen einer aggressiven Verhaltensauffälligkeit zeigt, die häufig bei schwierigen Ablösungprozessen in die frühe Fremdbetreuung auftritt. Andererseits kann er sich mitten im Trotzalter befinden, das immer dann in aggressive VErhaltensweisen ausmündet, wenn man dem Kind zu starke Grenzen setzt. Schließlich kann sich beides gegenseitig verstärken. Die Empathie, auf die Sie jetzt setzen, kann sich bei einem solchen Entwicklungsverlauf nur schwer entfalten.
Wenn Eltern das Gefühl haben, dass ihnen Ihr Kind in der Erziehung zu entgleiten droht, sollten sie sich externe Hilfe holen. Dafür eignen sich die Erziehungsberatungstellen vorort. Über das Internet lässt sich dann leider nur sehr wenig ausrichten. Sie können sich aber in meinem gezielten Suchlauf die Stichworte "Trotz" und "Regelkonzept und Grenzsetzung" heraussuchen und sich die vielen Antworten dazu schon einmal durchlesen. Vielleicht sehen Sie dann auch schon klarer. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.03.2012
