Hallo Dr.Posth,
unser Sohn ist jetzt 27 Monate alt und ein aufgeweckter recht wilder Zwerg.Was uns aber immer mehr Sorgen macht ist,das er anderen Menschen gegenüber und sehr oft sich selbst gegenüber sehr aggressiv ist. Oft ist es wenn er seinen Willen nicht bekommt das er uns haut. Wir erklären ihm dann das wir verstehen das er enttäuscht ist aber bleiben konsequent.Wenn er dann sein Ziel nicht erreicht, schlägt er z.B. seinen Kopf auf den Boden.(und das ziemlich heftig)Meist nehme ich ihn mir dann auf den Schoß und erkläre das das doch aua macht.Dann kommt er zu mir streichelt mich und wieder gut.5 Minuten später kann das gleiche Problem aber wieder auftreten.Was mich beunruhigt ist das er auch sehr oft ohne Grund seinen Kopf an den Spiegel schlägt oder sein Spiegelbild haut.
Im Umgang mit anderen Kindern verhält er sich sehr aggressiv. Sobald er sich unbeobachtet fühlt verhaut er Kinder.Wir sehen dieses Verhalten als übertrieben und machen uns große Sorgen.Was können wir tun?
Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 19:51
Antwort auf:
Aggression
Stichwort: Aggression
Hallo, die Aggression im Menschen ist zunächst einmal eine triebhafte Veranlagung. Diese Veranlagung macht sich im 2.-3. Lebensjahr immer stärker bemerkbar und wird von Kind zur Unterstützung seiner Selbstbestrebungen eingesetzt. Das erklärt, warum die aggressiven Handlungen dann auftreten, wenn Sie Ihren Sohn in seinen willentlichen Absichten beschneiden. Die anfängliche Wut des Säuglings wird zum aggressiven Akt gegen die Eltern im Kleinkindalter. Das muß man erst einmal verstanden haben, um zu begreifen, was im Kind vorgeht. Die Aggression des Kindes richtet sich ersatzweise dann auch gegen sich selbst oder das eigene Spiegelbild!
Wie stark die Aggression des Kindes ausfallen, hängt mit der persönlichen Veranlagung zusammen und der Strenge der Eltern. Ein impulsiv-aggressiv veranlagtes Kind, das streng erzogen wird, bekommt die starksten Aggressionsanfälle. die umgekehrte Version gilt entsprechend.
Übert den Umgang mit Trotz habe ich hier im Forum viel geschrieben. Langtexte und gezielter Suchlauf weisen zahlreiche Erklärungen auf. Um auf die Aggression direkt zu reagieren, dafür empfehle ich die Strategie der Induktion (s. gezielter Suchlauf). In Ansätzen handeln Sie ja schon danach. Die Indeuktion setzt die Fähigkeit des Kindes zur Empathie oder Einfühlsamkeit in den Anderen voraus. Ab 1 1/2 bis 2 Jahre kann man in der frühkindlichen Entwicklung zunehmend mit dieser Fähigkeit rechnen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.02.2007