Frage: Ängstlichkeit

Hallo, meine tochter ist 13 Monate, war ein Frühchen (30. SSW)- Aufenthalt im KKH 7 Wochen intensiv. Konnte nicht stillen, ansosnten war ich immer für die kleine da. sie hat sich sehr gut entwickelt, ist allerdings von jeher sehr Mama-Anhänglich. Nur ich darf sie ins Bett bringen. Jetzt zeigt sie seit 4 wochen extreme Angst bei lauten geräuschen, anderen kindern, fremden situationen. stimmt etwas mit unserer Bindung nicht? wie soll ich damit umgehen-wie kann ich ihr selbstvertrauen vermitteln? danke im voraus

Mitglied inaktiv - 29.05.2006, 14:37



Antwort auf: Ängstlichkeit

Hallo, das, was Sie von Ihrer Tochter schildern, paßt am wahrscheinlichsten zum Beginn von Realängsten oder Furcht. Das hat mit der Bindung nichts zu tun, es sei denn, es handelte sich um ein schwer vernachlässigtes oder mißhandeltes Kind. In Ihrem Fall ist es aber das genaue Gegenteil. Man könnte aber spekulieren, daß sich der Faktor Angst doch in der frühesten Entwicklungsphase, also noch im Krankenhaus auf der Intensivstation herausgebildet hat. Man weiß aus den Neurowissenschaften, daß sich Angst schon ganz früh im Gehirn des Menschen abspeichert. Über das Fremdeln und die Verlust- oder Verlassensängste kann sich die Speicher weiter füllen und eines Tages zu Realängsten führen. Eine Veranlagung spielt aber auch noch eine wichtige Rolle. Wie man mit Furcht im Kleinkindalter umgeht, habe ich in vielen Antworten hier im Forum schon beschrieben. Die meisten stehen aber noch im allgemeinen Suchlauf unter "Angst" und "Furcht". Bitte einmal nachlesen und ggf. wieder melden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.05.2006