Frage: Aengste

SgHDr Posth, unser Sohn 21M ist eher ängstlich als draufgängerisch veranlagt (so war ich als Kind auch). Trotzdem bin ich manchmal überrascht, vor was er alles Angst hat, z.B. hab ich ihm einen ca. 20cm großen Delfin aufgeblasen, als er in der Badewanne war, erst wollte er ihn greifen, dann sah er, dass der Delfin ein Gesicht aufgemalt hatte u hat sich total erschreckt, fing an zu weinen, hab den Delfin weg getan. Tiere fasst er gar nicht an, traut sich auch nicht 2 Gipsschafe, die hier in der Nachbarschaft im Vorgarten stehen anzufassen, obwohl ich es ihm vormache u ihm sage, dass die nicht lebendig sind u nichts tun. Läuft aber nicht weg, will immer wieder hin. Heute fing er ganz plötzlich an zu weinen u zeigte auf eine lebensgroße Jesusfigur, die am Kreuz hing, an einer Kirche. Wie soll ich ihm so was erklären? Ist die Ausprägung dieser Ängste normal u ist es richtig, diese Angst ernst zu nehmen aber ihm vorzumachen, dass z.B. die Schafe nichts tun etc? Vielen Dank für Ihren Rat!

Mitglied inaktiv - 30.08.2010, 01:59



Antwort auf: Aengste

Stichwort: Angst Hallo, ja, die von Ihnen geschildertre Form der Ängste bei Ihrem Sohn würde man noch unter dem Begriff Entwicklungsängste ablegen können. Entwicklungsängste heißt, dass das Kind die Harmlosigkeit der Sache durch Vermengung von tatsächlicher Gefahr und nur scheinbarer durch das artefizielle Objekt nicht erkennen kann. Anders gesagt, das Kind hält das nachgebildete Lebewesen durch seine Echtheitscharakteristika tatsächlich für echt. Mit der Zeit aber versteht es ganz von alleine, dass diese dinge nicht echt sind und von ihnen deswegen auch keine Bedrohung ausgeht. Es ist aber gut, wenn Sie weiterhin diese Annäherungsversuche mit Ihrem Sohn machen, um ihm zu zeigen, dass die angstmachenden Objekte völlig ungefährlich sind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.08.2010