Abwesenheit und Bindung zu meiner Tochter

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Abwesenheit und Bindung zu meiner Tochter

Ich bin Vater einer 6 Monate alten Tochter. Momentan ist meine Frau für ein Jahr in Karenz mit unserem Kind zu Hause. Ab Februar 2013, wenn meine Tochter ein Jahr alt wird, werde ich für ein Jahr zu Hause bleiben und meine Frau wird ab März wieder arbeiten gehen. Im Monat Februar 2013 werden meine Frau und ich uns also gemeinsam einen Monat für die "Übergabe" zu Hause sein. Nun hätte ich die Möglichkeit im Dezember ´12 und Jänner ´13 für zwei Monate einen Kurs in Indien zu absolvieren. Meine Tochter wäre bei meiner Abreise 10 Monate alt und nach meiner Rückkehr fast ein Jahr. Meine Frage an sie wäre, ob diese Abwesenheit meiner Tochter schaden würde? Wäre es für sie von Nachteil? Wir hätten danach nur den Monat Februar um einander wieder näher zu kommen, bevor meine Frau wieder arbeiten geht und ich mit meiner Tochter fast den ganzen Tag alleine wäre. Für eine Reise nach Indien wäre sie wahrscheinlich noch zu klein; oder? Danke vielmals!

von nick am 13.08.2012, 07:08

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Antwort auf: Abwesenheit und Bindung zu meiner Tochter

Hallo, Bindungsfunktionen zum Vater finden natürlich auch schon im 1. Lebensjahr statt. Der Vater ist in der Regel die wichtigste Ersatzbezugsperson, falls die Mutter ausfällt. Je besser die Bindung zum Vater im ersten Lebensjahr zustande kommt, desto leichter gestaltet sich gewöhnlich die Loslösung. Das zumindest lehrt die Erfahrung. Ein 2-monatiger Ausfall des Vaters steht dem also entgegen. Dazu kommt, dass dieser Ausfall zeitlich ziemlich genau vor dem Übergabemonat stattfindet. Es wäre durchaus möglich, dass dann die 4 Wochen nicht ausreichen, um eine komplikationsfreie Übergabe zu ermöglichen. Wenn es sich vermeiden lässt, wäre aus meiner Sicht auf den Auslandsaufenthalt zu verzichten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.08.2012

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