Frage: Abstillen

Hallo Herr Dr. Posth! Ich muss wahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründen meinen Sohn (7 Monate) in Kürze abstillen. Ich kann mir vorstellen, dass es für das Kind evtl. sehr belastend sein kann, wenn auf einmal die Brust entzogen wird, zumal der Kleine noch fast überwiegend gestillt wird (verweigert Flasche und meistens auch Brei). Wir sind jetzt in einer blöden Situation, aber ich muss wenigstens nicht von heute auf morgen abstillen, sondern habe ein paar Wochen Zeit damit. Was kann ich tun, damit es mein Kind nicht zu sehr belastet? Derzeit protestiert er heftig, wenn er die Brust mal nicht bekommt. Oder hat es für ein Kind doch nicht so große Auswirkungen, wenn die Nahrungsquelle wechseln muss (die Mutter bleibt ja die gleiche.. ;-))? Ihren Beitrag zum emotionalen Bewusstsein habe ich mit Interesse gelesen. Gerade weil sie schreiben, dass der Säugling sofort die Befriedigung seiner Bedürfnise braucht, kommt mir der Gedanke, dass es doch eigentlich ein Trauma für einen Säugling sein muss, wenn er die Brust, die ja nicht nur der Nahrungsaufnahme dient, verweigert bekommt. Herzlichen Dank für Ihre Antwort! Gruß Jana

Mitglied inaktiv - 01.04.2003, 22:46



Antwort auf: Abstillen

Liebe Jana, jenseits aller Weltanschauung gibt es natürlich auch respektable Gründe für ein Abstillen, medizinische allemal. Aus psychologischer Sicht ergibt sich hier ganz klar die Frage, ob ein Kind tatsächlih immer von sich aus diesen Zeitpunkt finden kann, wenn die Fixierung auf die Mutterbrust nämlich zum inneren Konflikt mit den Autonomiebestrebungen führt. Aber bei einem Säugling mit 7 Monaten muß man sich diese Frage natürlich noch nicht stellen. Hier ist das zwangsweise Abstillen sicher ein großes Problem für das Kind. In der Regel erübrigt sich aber dieses Problem mit der Zunahme des Zufütterns vor dem Stillen, so daß zumindest der Hunger nicht mehr so sehr nach der Brust verlangen läßt. Die anderen Stillgründe müssen durch intensive Zuwendung, Ablenkung und vielleicht Gewöhnung an ein Teefläschchen kompensiert werden. Der Schmerz den das Kind durch den Entzug der Brust erleidet, kann durch diesen zeitgleich bereitgestellten Trost kompensiert werden, auch wenn manchmal etwas Wut mit ins Spiel kommt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.04.2003



Antwort auf: Abstillen

Frag doch auch mal bei Biggi Welter nach, ob Dein gesundheitliches Problem das Abstillen wirklich zwingend erforderlich macht. Meist gibt es auch eine andere Lösung. Ansonsten bekommst Du da auch gute Tipps, wie man relativ sanft abstillen kann. LG, Sima

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 08:55



Antwort auf: Abstillen

Hallo Sima! Ist leider so, dass ich ums Abstillen nicht herum komme. Das wurde mit dem Arzt bereits abgeklärt. Mir gehts in diesem Forum auch weniger darum, WIE ich das Abstillen praktisch durchführe, sondern wie das Kind anhand seiner Entwicklung (ist ja noch sehr jung) damit am besten umgeht. Trotzdem vielen Dank! Jana

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 09:42



Antwort auf: Abstillen

hallo jana, kann mich sima nur anschließen. biggi ist zum thema die richtige und vor allem kompetente!!! ansprechpartnerin. an deiner stelle, ich würde mich erstmal lieber selber eingehend informieren, denn nach meiner erfahrung haben ärzte eher wenig bis null ahnung vom stillen, von medis, die stillverträglich sind, von der vereinbarkeit von ops und stillen, etc. pp. tu dir den gefallen, informiere dich unbedingt, bevor es dir leid tut, dass du abgestillt hast, obwohl es nicht notwendig war. alles gute :-) lg e.

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 10:05



Antwort auf: Abstillen

Nicht jeder Arzt hat wirklich hundert pro Ahnung vom Stillen. Wie meine Vorschreiberinnen schon vorgeschlagen haben, frag bei Biggi nach.

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 15:16



Antwort auf: Abstillen

Warum nur zweifelt Ihr die Worte von Jana an? Ihr hört wieder einmal nur "Oh, da stillt jemand ab - da habe ich etwas mitzureden". Ihr geht es um die entwicklungspsycholog. Hintergründe, die sich für ihr Kind ergeben!! Vermutlich, so schließe ich messerscharf, ist sie bei Dr. Posth! Das muß man doch nun akzeptieren, oder ruft doch wieder "die Mission"???? Grüße Sandra

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 16:21



Antwort auf: Abstillen

*GÄHN*

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 16:52



Antwort auf: Abstillen

.... hat es jemand kapiert. Danke Sandra. Und Eulalie ja letzlich auch, wie ich gerade anderweitig gelesen habe ;-). Einen schönen Tag noch! Jana

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 17:31



Antwort auf: Abstillen

Hallo, meine Schwägerin hat ihre 3 Kinder mit 6 Monaten abgestillt und keines hat einen Schaden davongetragen! Und ich denke mal, wenn der Arzt sagt, daß es so besser ist, ist das so. Laß Dich von den (wahrscheinlich gutgemeinten) Missionierungsversuchen nicht beeindrucken... LG von Sabine

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 18:05



Antwort auf: Abstillen

ot

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 20:45



Antwort auf: Abstillen

bin echt froh jana, dass du nicht mehr sauer auf mich bist :-)

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 21:49



Antwort auf: Abstillen

das hier, zitat: "jenseits aller Weltanschauung gibt es natürlich auch respektable Gründe für ein Abstillen, medizinische allemal. Aus psychologischer Sicht ergibt sich hier ganz klar die Frage, ob ein Kind tatsächlih immer von sich aus diesen Zeitpunkt finden kann, wenn die Fixierung auf die Mutterbrust nämlich zum inneren Konflikt mit den Autonomiebestrebungen führt." ist ganz fürchterlicher unsinn. merken sie gar nicht, wie sehr solche unqualifizierten statements ihrem ruf als kinderarzt schaden?! grüße e.

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 21:57



Antwort auf: Abstillen

Ich habe herzhaft gelacht über soviel Borniertheit! Alles Gute für Dich Beate

Mitglied inaktiv - 02.04.2003, 23:35